Insgesamt acht Stationen hat der Parcours, den die Vor- und Grundschüler bewältigen müssen. Foto: Werner Kuhnle

Beim Sportfest des Fördervereins in der Kleinbottwarer Bottwartalhalle sind alle Sieger.

Steinheim - Ohrenbetäubender Lärm erfüllt die Bottwartalhalle. Kein Wunder, mehr als 90 Kinder im Vor- und Grundschulalter warten darauf, dass es endlich losgeht mit dem Sportfest. Das wird seit rund zehn Jahren veranstaltet, seit drei Jahren ist der Förderverein der Schule an der Bottwar für die Organisation und Ausrichtung zuständig. Der Vorsitzende des Fördervereins, Bernhard Fähnle, kümmert sich an diesem Freitagvormittag persönlich um den Ablauf. Unterstützt wird er dabei von Lehrerinnen und Erzieherinnen – und von Viertklässlern. Die sorgen dafür, dass die Gruppen zusammenbleiben und jeder auch seinen Stempel im Laufzettel bekommt, wenn er eine Station absolviert hat.

Acht Stationen hat der Parcours in diesem Jahr – mehr als sonst, weil auch mehr Kinder teilnehmen. Die dürfen sich in acht verschiedenen Gruppen austoben und dabei zeigen, wie gut sie balancieren, werfen, klettern, hüpfen oder laufen können. Zunächst jedoch geht es ans Aufwärmen.

„Ich kasper‘ hier ein bisschen rum, und ihr macht einfach mit“, gibt Fähnle das Kommando. Das lassen sich die Kinder nicht zweimal sagen. Schnelles Trampeln auf der Stelle, vor- und zurücklaufen, die Arme in der Luft schwenken – alles klappt wie am Schnürchen. Dann teilt die Rektorin der Schule an der Bottwar, Renate Väth, die Gruppen ein.

Das ist schnell geschehen, denn die Gruppen sind dieselben wie auch im Bildungshaus, das nicht nur räumlich das Bindeglied zwischen Kinderhaus und Grundschule bildet. Dort treffen sich altersgemischte Gruppen einmal in der Woche, um gemeinsam zu basteln oder auch Sport zu machen. Doch so ein Sportfest mit so vielen anderen Kindern ist natürlich trotzdem etwas ganz Besonderes, was die Aufregung beim Nachwuchs erklärt.

Eine Gruppe hat schon mit Werfen begonnen. Mit viel Geklapper fallen die Blechbüchsen zu Boden. Einige Meter weiter balanciert die fünfjährige Malou über einen Schwebebalken. Die Zungenspitze fest zwischen die Lippen geklemmt, bewältigt sie im Seitwärtsgang die kurze Strecke. Ihre gleichaltrige Freundin Edona ist schneller und würde sie am liebsten überholen. Dann hüpft sie mit einem Strahlen vom Balken. Oben auf der Tribüne richtet sich unterdessen der jüngste Sportler in der Halle immer wieder am Heizkörper auf. Zehn Monate alt ist der kleine Mika, und seine Mutter ist gemeinsam mit ihm gekommen, um dem acht Jahre älteren Bruder Marco zuzuschauen.

An den Trampolinen und der Hüpfburg sorgt Caren Velte für Ordnung unter den aufgeregten Kindern. „Halt, andersrum“ kommandiert sie, als ein kleines Mädchen von der falschen Seite aufs Trampolin springen möchte. Gleichzeitig hilft sie einem anderen Kind in die Hüpfburg. Als Sportfachkraft hat sie Erfahrung mit durcheinander rennenden Kindern und behält locker den Überblick. Sport werde groß geschrieben an der Schule an der Bottwar, betont Renate Väth: „Bei uns gibt es vier Sportstunden pro Woche.“ Das ist sogar eine Stunde mehr als vorgeschrieben. Dafür haben die Kinder aber auch keine Schwierigkeiten mit der Grobmotorik, die für die allgemeine Entwicklung wichtig ist.

Zum Schluss bekommen alle Kinder eine Urkunde und eine Goldmedaille. Die Kosten dafür übernimmt der Förderverein, die Äpfel in der Pause haben die Landfrauen spendiert.