Der neue Bürgermeister Thomas Winterhalter wird von Vize-Bürgermeisterin Renate Eggers auf das Amt vereidigt. Foto: Werner Kuhnle

Landrat Rainer Haas und Vize-Bürgermeisterin Renate Eggers freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem frisch vereidigten Bürgermeister Thomas Winterhalter.

Steinheim - In der Begrüßung der Gäste blieb sich Thomas Winterhalter treu. Wer sich zur Amtseinsetzung des neuen Bürgermeisters am Dienstagabend in den Bürgersaal Kloster aufgemacht hatte, wurde wie bei den öffentlichen Terminen während des Wahlkampfes von ihm und Ehefrau Lisa an der Eingangstüre mit Handschlag und einem strahlenden Lächeln begrüßt. Einziger Unterschied: Dieses Mal zierte das Revers am Sakko, wie es sich für einen Rathauschef bei einem feierlichen Anlass gehört, ein Anstecker der Stadt Steinheim.

Und feierlich war die Sondersitzung des Gemeinderates wahrlich. Das zeigte schon der Blick auf die vielen Ehrengäste. Mit ihrer Anwesenheit zeigten die Bürgermeisterkollegen aus den umliegenden Kommunen den Schulterschluss mit dem Neuen in ihrer Runde. Alle waren sie da: Birgit Hannemann aus Erdmannhausen, Ralf Zimmermann aus Großbottwar, Klaus Warthon aus Benningen, Steffen Döttinger aus Affalterbach, Ralf Trettner aus Pleidelsheim, Patrick Holl aus Beilstein, Markus Kleemann aus Oberstenfeld und Dirk Schaible aus Freiberg. Lediglich der Marbacher Kollege Jan Trost fehlte, für den Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch kam sein Stellvertreter Gunter Hekel.

Für 210 Gäste hatte der Erste Beigeordnete der Stadt, Norbert Gundelsweiler bestuhlen lassen. Schließlich habe man gewusst, dass es sehr voll würde. Doch selbst die 210 Stühle reichten nicht ganz aus.

Die offizielle Vereidigung oblag der stellvertretenden Bürgermeisterin, Renate Eggers. Sie erinnerte zu Beginn ihrer Rede an den Wahlabend. Steinheim habe sich am 6. November im Ausnahmezustand befunden. „Das Wahlergebnis konnte vor Jubel mit samt Feuerwerk kaum verkündigt werden.“ Für die vor ihm liegenden vielfältigen Aufgaben wünschte Eggers Thomas Winterhalter Fingerspitzengefühl, Innovation und Engagement, Durchsetzungsvermögen, Standhaftigkeit, Mut, Entscheidungsfreude und Kraft für die nicht immer im voraus bekannten Herausforderungen, die das Amt mit sich bringe. „Bleiben Sie sich treu, wie im Wahlkampf – natürlich, offen und ehrlich, und gewinnen Sie das Vertrauen weiterhin.“ Der Gemeinderat und die Rathaus-Mannschaft freue sich auf eine offene, faire, produktive und stets an der Sache orientierte Zusammenarbeit. „Und, dass der Teamgeist wieder in Steinheim einzieht.“

Auch Landrat Rainer Haas warf einen kurzen Blick auf die Wahl zurück. Die Wahlbeteiligung von mehr als 60 Prozent zeige, dass es den Steinheimern nicht egal sei, wer ihr Bürgermeister ist. Wenn ein neuer Bürgermeister gewählt werde, dann sei dies immer ein besonderes Ereignis. Der Neue pflege einen neuen Stil und verrichte seine Arbeit anders als als der Vorgänger – und dies gelte ganz besonders für Steinheim. „Es war ein klarer Wechselwille da“, konstatierte er wie zuvor schon Renate Eggers. Winterhalter habe sich wagemutig gegen einen Amtsinhaber zur Wahl gestellt. Dass der 31-Jährige bei aller Freude über den klaren Wahlsieg, auch demütig sein wolle, wie Winterhalter nach seinem Sieg gesagt hatte, imponiert dem Kreischef. „Jetzt ist es an Ihnen, die Dinge anzupacken – zusammen mit dem Gemeinderat.“ Eine konstruktive Zusammenarbeit sei nicht nur der Sache förderlich, sondern komme auch den Bürgern zu Gute. Und was die Person Winterhalter angeht, riet Haas dem Neuen: „Am Besten bleiben Sie der, der Sie sind.“

Das hat der Rathauschef vor. Die Offenheit und das Vertrauen, das man ihm entgegengebracht habe, habe ihm die Kandidatur sowie den Wahlkampf erleichtert und auch den Start am 2. Februar angenehm gemacht, betonte Winterhalter. „Mit diesem großen Vertrauensvorschuss beginne ich jetzt meine Arbeit als Ihr Bürgermeister.“ Während des Wahlkampfes sind ihm in zahlreichen Gesprächen bereits verschiedene Themen mit auf den Weg gegeben worden, so Winterhalter. „In den vergangenen Tagen kamen im Austausch mit der Verwaltung und dem Gemeinderat noch einige komplexe Aufgabenstellungen hinzu.“ Denn zu tun gibt es viel. Das machte die Agenda deutlich, die der 31-Jährige umriss. Darauf finden sich die Fertigstellung der Mensa, eine Konzeption für die zukünftige „Hallen-Landschaft“ mit schulischer Belegung und Nutzung durch die örtlichen Vereine, die Unterbringung geflüchteter Menschen, das Stadtentwicklungskonzept, alternative Mobilitätskonzepte sowie das Thema Nahversorgung in den Stadtteilen. In den kommenden Wochen werde er gemeinsam mit den Amtsleitern eine Prioritätenliste erarbeiten, diese dann mit dem Gemeindereat abstimmen und auf den Weg bringen. „Gemeinsam werden wir nach tragfähigen und finanzierbaren Lösungen suchen und auch unvorhergesehene Aufgaben beherzt anpacken.“

Dass sich bei vielen Themen unterschiedliche Interessen und Meinungen begegnen, weiß Winterhalter. „Zur konstruktiven Lösung dieser Situationen wünsche ich mir ein vertrauensvolles und offenes Arbeitsklima. Die Basis hierfür bilden meines Erachtens Respekt, Wertschätzung und Fairness.“ Durch die positiven Erfahrungen und Kontakte mit den unterschiedlichsten Menschen aus der Bürgerschaft, der Politik, der Wirtschaft, den Vereinen und Organisationen, den kommunalen Gremien, der Verwaltung und der Presse, sei er sehr zuversichtlich, dass man gemeinsam im Interesse der Stadt Steinheim und seiner Bevölkerung einen guten Weg finden und erfolgreich beschreiten werde. „Ich freue mich auf die vor mir liegenden vielfältigen Aufgaben und die Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft der Stadt Steinheim und der Stadtteile Höpfigheim und Kleinbottwar. Ganz besonders freue ich mich auch auf die Begegnungen mit Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürgern, sei es bei einer zufälligen Begegnung auf der Straße, bei Jubiläen, Vereinsfesten und anderen kulturellen Veranstaltungen oder bei einem Gespräch im Rathaus.“