Foto: Stadtverwaltung

Der Solarpark Königsbronn liefert Strom für 3000 Haushalte. Die Stadt Marbach gehört zu den Beteiligungspartnern.

Marbach/Königsbronn - Die Sonne ist auf seiner Seite. Rechtzeitig zum Tag der offenen Tür des Solarparks Königsbronn am vergangenen Sonntag steht sie den größten Teil des Tages am Himmel. Über 800 Besucher sind daher der Einladung der Beteiligungspartner, der Stadtwerke Esslingen und Weinheim, der Stadt Marbach am Neckar und der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) als Betriebsführer, gefolgt. Teils zu Fuß durch den Wald oder per Shuttlebus haben sie sich zwischen 11 und 17 Uhr auf den Weg gemacht und die Gelegenheit zur Besichtigung genutzt. Bei geführten Rundgängen wurden Technik und Funktion erklärt. Wer sich mit dem Hubsteiger in luftige Höhen gewagt hat, bekam einen guten Eindruck von der Dimension des 19 Hektar großen Solarparks und wurde durch eine tolle Aussicht belohnt. Auch für das leibliche Wohl war natürlich gesorgt, und ein Unterhaltungs- und Kinderprogramm, unter anderem mit einer Hüpfburg, hat für Spaß und Entspannung gesorgt.

Am 26. November 2014 hatten die Stadtwerke Esslingen und Weinheim und die Stadt Marbach die Anteile an der Solarpark Königsbronn GmbH zu je einem Drittel von der EnBW übernommen. „Für die drei Beteiligungspartner war der Solarpark eine willkommene Gelegenheit, den Anteil erneuerbarer Energien im jeweiligen Portfolio weiter auszubauen“, betont Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH, als Vertreter der Investoren. „Die Kooperation zwischen der EnBW, die den Park geplant und gebaut hat, einerseits und den drei Investoren Stadt Marbach, Stadtwerke Esslingen und Weinheim andererseits, ist ein positives Beispiel dafür, wie die Energiewende gemeinschaftlich aktiv gestaltet werden kann.“

„Wir bedauern natürlich, dass eine Beteiligung der Gemeinde Königsbronn über eine Bürgerenergiegenossenschaft zum Beispiel nicht realisiert werden konnte“, erklärt Michael Stütz, Bürgermeister der Stadt Königsbronn. „Trotzdem freuen wir uns, dass der Solarpark als Beitrag zur Energiewende quasi vor unserer Haustür Strom aus erneuerbaren Energien für die Energiewende produziert.“

Ursprünglich war geplant, Bürger der Gemeinde Königsbronn über eine Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) an dem Projekt zu beteiligen. Davon wurde aufgrund der neuen gesetzlichen Regelung über das Finanzmarktanpassungsgesetz aber Abstand genommen.

„Das Projekt Solarpark Königsbronn war mir schon früh ein Anliegen, und ich freue mich, dass es durch das Engagement aller Beteiligten tatsächlich realisiert werden konnte“, betonte Roderich Kiesewetter, Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim.

„Der Solarpark wurde in den Jahren 2010 bis 2013 entwickelt und Anfang 2014 gebaut. Dazu war einiges an Ausdauer und Hartnäckigkeit nötig“, berichtet Thorsten Jörß, Leiter Projektentwicklung Fotovoltaik bei der EnBW. „Besonders großer Wert wurde im Rahmen der Genehmigungsverfahren auf den Natur- und Artenschutz gelegt. Mit einer Leistung von zehn Megawatt kann mit einer jährlichen Erzeugung von rund 10,35 Millionen Kilowattstunden gerechnet werden.“ Die EnBW hat den Solarpark Königsbronn auf einem 19 Hektar großen ehemaligen Militärgelände, dem Munitionsdepot Ochsenberg, errichtet. Er hat mit 40 000 Modulen eine Leistung von rund zehn Megawatt Peak (MWp). Damit kann er jährlich den Strombedarf von rund 3000 Haushalten decken – das entspricht dem Gesamtverbrauch der Gemeinde Königsbronn.

Er vermeidet den Ausstoß von rund 7000 Tonnen CO2 pro Jahr. Die EnBW hat die Betriebsführung des Solarparks übernommen und stellt damit ihr Know-how im Bereich Solarenergie weiter zur Verfügung.