Bürgermeister Jan Trost, Andrea Ertl und Stadtarchiv Albrecht Gühring (von links) freuen sich über den neuen Gedenkstein. Foto: Stadt

Durch Spenden und einen finanziellen Beitrag der Stadt ist der Stein finanziert worden.

Marbach
Erst seit kurzem steht an der Freizeitanlage „Galgen“ ein Gedenkstein mit einer Informationstafel – gut sichtbar direkt am Wegesrand platziert. Hier können sich Wanderer, Spaziergänger und Besucher der beliebten Freizeitanlage mit Spielplatz und Feuerstelle darüber informieren, was sich hier früher zugetragen hat – und dass der Ort dieser Begebenheit seinen Namen verdankt.

Den geschichtlichen Hintergrund dafür hat der Marbacher Stadtarchivar Albrecht Gühring zusammengestellt und formuliert. Denn tatsächlich hat sich im Mittelalter hier oben, wie damals oft an Gemarkungsgrenzen, eine Hinrichtungsstätte befunden, an der die Todesstrafe, anfangs durch Erhängen, vollstreckt wurde. Im Jahre 1733 fand hier die letzte Hinrichtung durch Enthauptung statt und im Jahr 1811 sollten auf ein königliches Dekret hin alle Galgen an Landstraßen abgebaut werden. Zu der Zeit war der Galgen allerdings bereits zerfallen, obwohl er 1751 noch einmal instandgesetzt wurde.

Dass sich durch diese Gedenktafel nun interessierte Bürger über die Bedeutung dieser Stätte informieren können, ist der Idee einer Anwohnerin in unmittelbarer Nachbarschaft zu verdanken. Andrea Ertl hat sich seit ihrem Umzug nach Marbach gefragt, weshalb die Freizeitanlage „Galgen“ diesen Namen trägt. „Und niemand hat genau gewusst, was sich hier zugetragen hat“, erinnert sie sich. Im Jahr 2013 hat sie begonnen, für dieses Projekt Sponsoren zu suchen. Die Stadtverwaltung hat die restlichen Kosten übernommen und den Bauhhof mit dem Setzen des Steins beauftragt.

Um die Fertigstellung zu würdigen, haben sich am 18. Oktober 2018 der Marbacher Bürgermeister Jan Trost und Stadtarchivar Albrecht Gühring mit Andrea Ertl vor Ort getroffen und so den Gedenkstein offiziell seiner Bestimmung übergeben.