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Auf der Hauptversammlung der Marbacher Sozialdemokraten referiert auch der Kreisvorsitzende Lars Barteit.

Marbach - Marbach
Nach der Begrüßung durch die Ortsvereinsvorsitzende Ute Rößner erläuterte der SPD-Kreisvorsitzende Lars Barteit die neue Ausrichtung der SPD-Politik im Landkreis nach dem nicht ganz glatten Wechsel im Kreisvorstand vor neun Monaten. Er sei mit der Zielsetzung angetreten, die SPD im Kreis durch ein gemeinsames und geschlossenes Auftreten wieder stark und erfolgreich zu machen. In diesem Sinne habe der neu gewählte Kreisvorstand seine Arbeit begonnen und sei auf einem guten Wege. Neben hochkarätig besetzten Kreisveranstaltungen rücke dabei die Arbeit der vielen Ortsvereine in den Fokus und bilde die Grundlage der politischen Arbeit im Landkreis. Die Herausforderungen der Flüchtlingspolitik und der Unterbringung im Kreis stellten alle vor die große Aufgabe, eine „gelebte Willkommenskultur“ überall in den Gemeinden den Sicherheit suchenden Flüchtlingen zu bieten. Ehrenamtliches Engagement sei naturgemäß sehr gefragt und solle dieses Jahr bei der Verleihung des Mommerpreises am 26. Juni im Landratsamt gewürdigt werden. Bewerbungen von Personen oder Organisationen sind bis zum 1. Juni möglich.

Auch das umstrittene TTIP-Abkommen wird offen bei Kreisveranstaltungen diskutiert. Im SPD-Kreis-Verband Ludwigsburg werden auch weiterhin bei dieser Problematik Transparenz und Beteiligung eingefordert. Dies geschah zum Beispiel in der Veranstaltung in Murr Ende März unter der Fragestellung „TTIP – Fluch oder Segen ?“ Hier diskutierten Experten und Bürger in einer Veranstaltung der SPD-Ortsvereine Bottwartal und Marbach die umstrittene Thematik. Lars Barteit rief den Mitgliedern zu: „Wir sind die kommunale Kraft im Landkreis.“ Dies gelte es in der Öffentlichkeit deutlich werden zu lassen. Gerade Marbach sei ja die „rote Insel“ im Landkreis, denn nur im Marbacher Gemeinderat stellen die Sozialdemokraten die stärkste Fraktion in einem Gemeinderat des Landkreises.

Die Ortsvereinsvorsitzende Ute Rößner konnte als frisch gebackene Ersatzkandidatin für den wieder für den Landtag kandidierenden SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Reusch-Frey auf ein sehr erfolgreiches Jahr für den Ortsverein zurückblicken. Gut aufgestellt und fleißig hat der Ortsverein gearbeitet, einen sehr erfolgreichen Gemeinde- und Kreiswahlkampf geführt, sich aber auch in Diskussionen und bei Festen eingebracht und eine gute Figur gemacht. Das gelte es jetzt in aller Ruhe zielstrebig fortzusetzen, um für die Bürger ein weiterhin kompetenter und gesuchter Ansprechpartner zu bleiben.

Dann standen die Ehrungen an. 40 Jahre SPD-Mitglied sind Sabine Gschwind und Hartmut Riedel. 25 Jahre Mitglied sind Birgit Gündner, Sabine Rochlitz, Jürgen Rentz, Pia Hoch und Daniela Lausmann-Murr. Hartmut Riedel und Birgit Gündner waren anwesend. Beide waren in den 90er Jahren Vorsitzende im ersten Dreier-Vorstandsteam, und Birgit Günder war dazu auch Gemeinderätin, Fraktionsvorsitzende, im Kreistag und auch anderswo vielfach engagiert. Rößner dankte für ihre aktive Mitarbeit und erinnerte daran, dass 1996 das 100-jährige Bestehen der Marbacher SPD gefeiert wurde und dass dabei Hartmut Riedel in einer launigen Rede schon von der Anbindung des Neckars an die Altstadt sprach. Damals eine Vision und heute ein ernsthaftes aktuelles Thema.

Ernst Morlock verbuchte als Vorsitzender der SPD-Fraktion als Erfolg des Gemeinderats, dass das Stadt-Ticket für die Busfahrten in der Schillerstadt mit allen Teilorten seit 1. März zum Preis von 1,20 Euro eingeführt ist und ging dann vor allem auf die anstehenden Aufgaben ein, als da sind die Neckaranbindung mit der Umgestaltung der Oehlerkreuzung, das zu bauende Tobias-Mayer-Museum, die Gestaltung und Verwendung des Pfundhauses, das ehemalige Kinogebäude und seine Verwendung, zur Verkehrsproblematik eine etwaige Querspange zwischen der Affalterbacher- und der Poppenweilerstraße und als wichtigste aktuelle Aufgabe die Aufnahme und Unterbringung von Asylbewerbern. Hierbei gelte es deutlich zu machen, dass sie willkommen sind und von den Marbachern in ihrem Bemühen um Integration unterstützt werden. Von der Bevölkerung kaum bemerkt, leben ja schon mehr als 50 Flüchtlinge in Marbach, was doch auf eine gelungene Integration schließen lasse.

Aus dem Kreistag wurde vor allem über die neue Kreiskrankenhausorganisation informiert. Es gibt hier verschiedene Modelle, über die im Kreistag bald abzustimmen sein wird. Dabei geht es auch um das Marbacher Krankenhaus, das für das Bottwartal erhalten bleiben soll. Aus Rielingshausen berichtete Lothar Sondermeyer unter anderem über die Inbetriebnahme des schnellen Internetzugangs, ein besonderes Anliegen der SPD-Fraktion, über das neue Gewerbegebiet Büchlesweg und die Ausschreibungen zur Ortssanierung. Die Vorsitzende beschloss die Hauptversammlung mit der Einladung zur 1. Mai-Hocketse der SPD am Marktbrunnen und im Blick auf die Landtagswahl 2016 mit einem Bonmot des Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid vom politischen Aschermittwoch: „Schließlich sind wir Rotkäppchen noch immer mit jedem Wolf fertig geworden.“