Steinheim – Thomas Ulmer (vorn) und Eric Hirsch (hinten) erklären verschiedene Formen des Obstbaumschnitt Foto: SAV Steinheim

Naturfreunde haben einen Spaziergang in der Umgebung unternommen.

Steinheim - Steinheim
Strahlendblauer Himmel und trockenkaltes Winterwetter begrüßte am Samstag, 24. Februar, die Mitglieder des Schwäbischen Albvereins (SAV), der Arbeitsgemeinschaft Streuobstwiesen Steinheim (ASS) und ihre Gäste. SAV und ASS hatten zu dem Treff am Steinheimer Hundesportplatz und zu einer Exkursion durch die Streuobstwiesen eingeladen. Gleich zu Beginn streiften 21 Naturfreunde durch die Obstbaumwiesen. Die Fachleute vom ASS, Thomas Ulmer und Eric Hirsch, erklärten verschiedene Schnittarten der Bäume, wie den „Alt-Württemberger Schnitt“ oder den „Oeschberg-Schnitt“ und was sie unterscheidet oder auszeichnet.

Ein Stück weiter auf dem Weg erreichte die Gruppe eine Baumreihe, die sich von Steinheim bis zum Forsthof erstreckt. Hier hat die Stadt Steinheim langfristig den Wiesenstreifen am Weg gepachtet und Obstbäume gepflanzt. „So wurde hier eine Ausgleichsmaßnahme für das Baugebiet Ziegeläcker und eine Biotopvernetzung geschaffen“, erklärt Eric Hirsch. Etwas später auf dem Weg lag rechts der Lehrhof in der Wintersonne. „Ein sehr oft fotografiertes Motiv“, so der SAV-Wanderführer Richard Becker. „Zeigt es doch den typischen Weiler mit seinem Obstbaumgürtel. Dieser war früher wichtig als Graslieferant fürs Großvieh und mit seinen Früchten Nahrungsmittel und Quelle für Obstsäfte – letzteres bis heute.“

Nach dem Forsthof ging es zwischen großen Weinbergflächen und kleingliedrigen Streuobstwiesen hinunter in Richtung Kleinbottwar. Rechts die Monokultur Weinberg, links die Obstbaumwiesen bedeutsam für die Vielfalt von Flora und Fauna. Beide prägend für das Bild unserer Kulturlandschaft.

Am Wehrbachsee angekommen erklärte Werner Reetz, der beim ASS für das Aufhängen und die Pflege der vielen Nist- und Fledermauskästen zuständig ist, die unterschiedlichen Bauformen und deren Schutzfunktion. Viele Teilnehmer wollten kaum glauben, dass sich die Fledermäuse durch die engen Schlitze in der Front der für sie eingesetzten Kästen zwängen.

Am Ortsrand Kleinbottwars stieg die Gruppe neben einer städtischen Obstwiese aufwärts. Auch sie wurde als Ausgleich für das benachbarte Wohngebiet angelegt. Vorbei an Schloss Schaubeck gelangten wir zur jüngsten Naturschutz-Pflegemaßnahme des SAV. Am Rand einer städtischen Baumwiese hatte die Ortsgruppe mit der Unterstützung von Eric Hirsch eine Igelburg in einer Benjeshecke eingebaut.

Weiter den Berg hinauf ging es vorbei an einem Acker, auf dem „Afrikanisches Elefantengras“ angebaut war. Dieser nachwachsende Rohstoff liefert pro Hektar die Energiemenge von 10 000 Liter Heizöl und zeigt sehr deutlich was mit regenerativen Rohstoffen möglich ist.

Am Ende der Rundtour angekommen, waren alle glücklich einen Winternachmittag verbracht und dabei auch noch viel Neues erfahren zu haben.