Umgestürzte Bäume sind als eine sportliche Herausforderung angenommen worden. Foto: Martin Peipe

Eine Wanderung hat rund um die Klingenmühle geführt. Dabei herrschten aufgrund der ausgiebigen Regenfälle zuvor recht schwierige Bedingungen.

Steinheim - Steinheim
Es war im Vorneherein klar: das Regenwetter der vergangenen Wochen würde Schwierigkeiten bei der Wanderung im Welzheimer Wald bereiten. Dessen bewusst machten sich 19 Wandermutige am Sonntag, 26. Juni, in Fahrgemeinschaften auf den Weg. Sie waren daher nicht überrascht, als ein Bergrutsch sie zu einem Umweg über den Ebnisee zwang. Bei herrlichem Wetter und bester Fernsicht sogar ein Gewinn, wie mancher Teilnehmer empfand.

Unsere Wanderung begann an der Bushaltestelle Klingenmühle. Von hier führte der Weg zum Bahnhof Laufenmühle, früher ein bedeutender Holzverladeplatz. Unter dem beeindruckenden, 28 Meter hohen Viadukt der Wieslaufbahn, heute eine Museumsbahn, die, von Schorndorf kommend, dem Fluss Wieslauf folgt. Eine Seitenklinge der Wieslaufschlucht leitete uns durch Wald zum Naturdenkmal Kesselgrotte, einer mächtigen Sandsteinkuppel. Im Höhleninneren zeigt sich ein wechselndes Farbspiel von grau, rotbraun, grün und gelb. Dies bewirken Eisenoxidausfällungen, die sich als Krusten auf der Gesteinsoberfläche ablagern. Steil bergauf steigend erreichten wir den Weiler Lettenstich und die Sternwarte Welzheim. Hier war es an der Zeit, eine Pause einzulegen und zu vespern. Über freies Feld folgten wir unserem Wanderführer Martin Peipe vorbei an Langenberg, um anschließend sehr steil zum Forellensprung abzusteigen. Der Name Forellensprung suggeriert, dass dieser Wasserfall der Sage nach von springenden Forellen überwunden werden könnte. Wiederum ansteigend erreichten wir die Rodungsinseln von Obersteinenberg und Edelmannshof. Über die Kohlplattenhütte wanderten wir abwärts und schlossen unsere Tagestour an der idyllischen Klingenmühle ab.

Der Arzt und Dichter Justinus Kerner fand hier in seiner Welzheimer Zeit seinen Lieblingsplatz. Freilich hatten die Niederschläge der letzten Wochen Einfluss auf unsere Wanderung. Die auch unter anderen Bedingungen teilweise schwierig zu gehenden Wege waren noch anstrengender als gedacht und bei den Unwettern umgestürzte Bäume mussten als „sportliche Herausforderung“ angenommen werden. Sicher erreichten wir unser Ziel – ohne Ausrutscher, ohne Sturz, ohne Unfall – mit guter Stimmung über die gelungene Wanderung.