Die Naturschutzwarte sind allesamt begeistert von den Ergebnissen der Pflegemaßnahmen. Foto: SAV Stromberg Gau

Mehrere Naturschutzwarte haben bei einer Wanderung die Ergebnisse des Life-Projektes begutachtet.

Markgröningen
Als wolle er sie begrüßen kreiste ein Rotmilan über den Köpfen der Naturschutzwarte, die sich am 20. Mai unterhalb von Markgröningen, am Eingang zum Leidelsbachtal, trafen. Werner Brekle, der Gau-Naturschutzwart des östlichen Teils des Stromberg-Gaus hatte geladen. Geführt von dem Ökologen des Landratsamtes Ludwigsburg, Dr. Rolf Gastel, und Petra Klose von der Stadt Markgröningen wollten sie sich über die Umsetzung des Life-Projektes „Heckengäu“ informieren.

Das Naturschutzprojekt „Life rund ums Heckengäu“ führte die Landkreise Böblingen, Enzkreis, Calw und Ludwigsburg, sowie die Stiftung Naturschutzfonds beim MLR, die Regierungspräsidien Stuttgart und Karlsruhe, sowie den Landesbetrieb Gewässer zusammen. Das Projekt wurde zu 50 Prozent von der EU gefördert. Schafheiden, blumenbunte Magerrasen, Heuwiesen sowie landschaftsprägende Streuobstwiesen standen für den Landkreis Ludwigsburg im Mittelpunkt der insgesamt fünf Jahre andauernden Aktion.

Der Ökologe, Dr. Rolf Gastel, stellte den SAV-Naturschutzwarten die Schwerpunkte der Maßnahmen im Naturschutzgebiet „Leudelsbach“ vor: „Brachgefallene Streuobstwiesen und zugewachsene Magerrasen sind Sorgenkinder des Naturschutzes. Wo die Böden schlecht und die Hanglagen steil sind, lohnt die arbeitsintensive Bewirtschaftung schon lange nicht mehr. Mit Büschen und Bäumen zugewachsene, jahrhundertealte Kulturlandschaften sind die Folge. Es gehen dadurch nicht nur Heimat vermittelnde Landschaftsbilder verloren, sondern auch der Lebensraum für eine besonders große Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten. Die wertvollen Gebiete nur unter Schutz zu stellen reicht bei weitem nicht aus. Wo traditionelle und naturverträgliche Nutzung unrentabel geworden sind, werden Landschaftspflegemaßnahmen erforderlich. Die mit der Durchführung beauftragten Betriebe, darunter auch der Pflegetrupp des Schwäbischen Albvereins, haben in den extremen Steillagen ihr Können unter Beweis gestellt.“

Die Naturschutzwarte konnten sich einen Eindruck von diesen Maßnahmen machen. In der Schäferlaufstadt bildeten im Leudelsbachtal die Schafheiden den Schwerpunkt. Verbuschte Bereiche wurden freigestellt und erhielten dadurch eine Aufwertung. Zusätzlich konnten Biotopverbundstrukturen und Triebwege zwischen den Kalkmagerrasen verbessert werden. Eine Vielzahl von Orchideen und anderen seltenen Pflanzen entlockten den Naturschutzwarten so manches „Ah“ und „Oh“. Und an der Vielfalt der gerade blühenden Akelei konnten sie sich nicht satt sehen. Zahlreiche seltene Pflanzen werden zukünftig von der Aktion profitieren. Auch die schwierige Arbeit des Markgröninger Stadtschäfers wird wesentlich erleichtert.

Beeindruckt vom Gesehenen fanden sich alle zum Mittagstisch ein. Dr. Gastel untermauerte mit einem Vortrag, in dem er Zahlen und Statistiken auf der Leinwand präsentierte, noch einmal eindrucksvoll, dass das Life-Projekt „Rund ums Heckengäu“ erfolgreich umgesetzt wurde.