Die Radlertruppe hat viel Schönes erlebt. Foto: RSC Lemberg

Auf ihrer Tour haben die Radsportler viel gesehen und erlebt. Insgesamt 260 Kilometer haben sie zurückgelegt.

Affalterbach - Eine Woche Radfahren in Deutschland verbrachten die Radsportler des RSC vom 7. bis 14. Juni in der Hallertau in Rohr im Kreis Kelheim. Umgeben von einer Benediktiner-Klosteranlage waren wir mitten im Ort bestens untergebracht. Früh wurden wir vom Glockengeläut der berühmten Asam-Klosterkirche geweckt: Wir waren im katholischen Bayern, im Hopfenland zwischen Regensburg, Ingolstadt und Kelheim angekommen.

Unsere Tourexperten hatten sich wieder viel Mühe gemacht, um uns die Sehenswürdigkeiten des Landes näherzubringen. Morgens um 9 Uhr war die Abfahrt. Lebhaft ging es vor dem Start zu – alles wurde noch mal durchgecheckt. Dann kam der Startpfiff und 14 Radler traten in die Pedale. Zwei mussten sich immer etwas mehr anstrengen, denn sie waren ohne Unterstützung unterwegs, aber sie haben sich tapfer geschlagen.

Unsere erste Ausfahrt führte entlang der Laaber auf wenig befahrenen Radwegen, durch Wiesen und Felder mit Blick auf bewaldete Hänge und Weidewiesen, durch bayerische Dörfer und Märkte, wo wir Rast machten und einkehrten. Um nach Kelheim zu gelangen, benutzten wir den Donauradweg. Hoch droben war die markante Befreiungshalle ein Hingucker, sie wurde von Ludwig I. zum Gedenken an die siegreichen Befreiungskriege gegen Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet.

Von Kelheim aus ließen wir uns samt Rädern mit einem Donaudampfer durch das wildromantische Naturschutzgebiet der Donau zum Touristenanziehungspunkt Kloster Weltenburg befördern, wo das bekannte dunkle Klosterbier gebraut und im großen Biergarten auch gerne getrunken wird. Wir bestaunten die barocke, prunkvolle Klosterkirche, die ebenfalls von den Asambrüdern erbaut wurde. Entlang der Donau radelten wir bis Abensberg, auch hier wird Bier gebraut, in einer von dem Künstler Hundertwasser gestalteten Brauerei. Wir ließen uns im Biergarten nieder und bestaunten das Kunstwerk von außen.

Regensburg war ebenfalls einen Radausflug wert. Wir besichtigten den Dom St. Peter, eine der bedeutendsten Kathedralen Deutschlands. Beeindruckend war die neuzeitliche Domorgel, die freihängend von Stahlseilen getragen wird. Das Kaufmannsviertel mit vielen engen Gassen und Einkaufsmöglichkeiten lud zum Bummeln und Verweilen ein.

Für die Rückfahrt war eine Strecke mit der Bahn vorgesehen – wir hatten etwas Mühe, 13 Räder plus weitere Mitfahrer mit Rädern in den dafür vorgesehen Waggon zu bugsieren. Leider lässt das Angebot zur Radbeförderung der Bundesbahn zu wünschen übrig. Immer wieder sieht man, wie schwierig ein Transport für Radfahrer oder Mütter mit Kinderwagen ist. Eng gedrängt überstanden wir die Bahnfahrt, um den Rest der Strecke radelnder Weise zurückzulegen. Am schönsten aber auch heißesten Tag unternahmen wir endlich eine Hopfentour, das heißt, es gab Hopfenfelder satt im größten Hopfenanbaugebiet Deutschlands. Schon von weitem sichtbar waren die bis zu sieben Meter hohen Hopfengerüste. Ende August ist Erntezeit, die Reben werden abgerissen und die Dolden von einer Pflückmaschine getrennt, getrocknet, gepresst und gekühlt und zum Verbrauch bereitgestellt. Es gab nicht nur viel Hopfen zu sehen, wir besuchten in Rottenburg ein Radiomuseum. Radiofreunde haben, was seit 1923 auf dem deutschen Markt hergestellt wurde, zusammengetragen. Mit den vorhandenen Geräten machte das Radiomuseum für uns Rundfunkgeschichte sichtbar und hörbar.

Am letzten Tag haben wir Landshut besucht – die Hauptstadt von Niederbayern. Wir transportierten die Räder per Auto in die Nähe der Stadt und radelten an der Isar bis zur Altstadt. Wir bummelten durch die Marktstraße mit ihrem interessanten Rathausbau und lauschten einem Orgelkonzert in der St. Martinskirche. Auch hier boten die Gassen mit ihren Bürgerhäusern und herrlichen Hausfassaden den Anblick einer sehenswerten Stadt. Es war überall spürbar: Landshut zieht die Touristen an.

Nach eineinhalb Stunden war unser Aufenthalt vorbei. Wir waren an der Burg Trausnitz verabredet. Sie liegt oberhalb von Landshut und ist stattlich anzuschauen. Leider wurde ein zugänglicher Radweg nicht gefunden, was uns zur Umkehr zwang. Unser Fazit der Woche: Warum in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah. Rohr ist in drei Stunden mehr oder weniger zu erreichen, man kann viel Neues sehen, erleben und Radfahren. 260 Kilometer wurden geradelt. Die Radlergruppe ist kleiner geworden, wir waren mal über 20 Teilnehmer. Wir sind älter geworden, hoffen aber, dass es im nächsten Jahr wieder auf „große“ Fahrt geht.