Was lange währt, wird endlich gut: Die Sanierung der Kreisstraße kann angepackt werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)


Ausschuss des Kreistags vergibt den Auftrag zum Ausbau der Straße. Die Bagger sollen im August anrücken und bis zum Spätherbst im Einsatz bleiben.

Rielingshausen - Das Landratsamt in Ludwigsburg beteuert seit Jahren, dass die Sanierung der Kreisstraße 1607 zwischen Rielingshausen und der Kreuzung zur L 1115 in Angriff genommen werden soll. Doch letztendlich musste das Projekt immer wieder geschoben werden. Nun macht der Landkreis aber tatsächlich ernst. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat in seiner Sitzung gestern Nachmittag einstimmig beschlossen, den Job an die Firma Lukas Gläser aus Aspach zu vergeben. Das Unternehmen erledigt den Ausbau für 2,8 Millionen Euro und war damit günstigster Bieter. Obendrauf kommt allerdings noch ein ganzes Bündel an weiteren Kostenpunkten, beispielsweise für Ausgleichsmaßnahmen oder Ingenieurleistungen. Unterm Strich wird der Kreis für das Vorhaben 3,2 Millionen Euro in die Hand nehmen müssen.

Angesichts dieser Summe dürfte der eine oder andere Kreisrat gestern erst mal geschluckt haben. Die Kostenschätzung lag nämlich bei nur 2,1 Millionen Euro. Insofern wird man nun 1,1 Millionen Euro mehr investieren müssen, um das Ganze umzusetzen. Die Verantwortlichen im Kreishaus weisen allerdings in der Vorlage zur Ausschusssitzung darauf hin, dass dieses satte Plus nicht von ungefähr kommt. „Grund für die Mehrkosten ist die starke Konjunktur im Baugewerbe. Im Verkehrswegebau des Bundes herrscht derzeit ein Investitionshochlauf, der die Baufirmen voll auslastet“, erläutert die Verwaltung. Die Kommunen im Landkreis machten bei ihren Ausschreibungen gerade die gleichen leidvollen Erfahrungen. Die Preissteigerungen im Tiefbau bewegten sich teilweise bei mehr als 40 Prozent.

Fakt ist aber auch, dass im laufenden Haushalt für das Großprojekt lediglich besagte 2,1 Millionen Euro aus der Schätzung eingeplant waren, nun also eine gravierende Lücke klafft. Dennoch sei die Finanzierung gesichert, versichert man im Kreishaus. „Die fehlenden Mittel können durch die ohnehin notwendige, zeitliche Verschiebung des Radwegs an der K 1623 zwischen Gemmrigheim und Besigheim und des Ausbaus der K 1653/1654 Heimerdingen auf das nächste Jahr sowie durch Haushaltsreste des Vorjahres finanziert werden“, wird in der Vorlage ausgeführt. Wichtig für die Rielingshäuser als direkt Betroffene sowie viele Autofahrer, die die Strecke tagtäglich passieren, dürfte aber nicht nur die finanzielle Seite sein, sondern vor allem der Zeitplan. Und der sieht vor, dass die Bautrupps noch im Sommer anrücken.

„Baubeginn ist für Mitte/Ende August 2018 geplant“, erklärt Andreas Fritz, Pressesprecher des Landratsamts Ludwigsburg. Der Ausbau dauert dann rund drei Monate, sodass der Verkehr auf der K 1607 wohl erst Ende November wieder ungehindert rollen kann. Bis dahin sind erhebliche Einschränkungen zu erwarten. Während der Sanierung der ramponierten Straße muss die Strecke komplett gesperrt werden. Dieser Schritt sei allerdings unausweichlich, „da umfangreiche Erdarbeiten auszuführen sind“, wie Andreas Fritz erläutert.