Per Schiff lässt sich der Archipel besonders gut erkunden. Foto: Christiane Räder

Die Galapagos-Inseln sind eine Reise wert. Das hat Christiane Räder nun erfahren dürfen.

Steinheim - Die Galapagos-Inseln sind der einzigartige Ort, an dem Tier und Mensch in Harmonie zusammen leben, an dem die Tiere und die Natur mehr Rechte und Schutz genießen als der Mensch. Diese wundervollen Inseln durfte ich bereisen. Es war eine der schönsten und beeindruckendsten Reisen, die ich je gemacht habe! Und als Reiseverkehrskauffrau durfte ich schon viele tolle Ziele kennen lernen.

Nach einem zweitägigen Stop in Quito starten wir unsere Kreuzfahrt durch das Galapagos-Archipel. Man kann Galapagos übrigens auch super mit Ecuador und dem Amazonas kombinieren. 97 Prozent der Landfläche der Galapagos-Inseln und 99 Prozent der sie umgebenden Gewässer sind Nationalpark und stehen unter strengem Naturschutz. Der Nationalpark liegt auf dem Äquator etwa 1000 Kilometer vor der Küste Ecuadors und besteht aus mehr als 100 Inseln. Nur fünf sind von Menschen bewohnt. Die Fauna und Flora über und unter Wasser sind einmalig. Seit den 70er-Jahren ist es gelungen, auch dank des Tourismus, die Ursprünglichkeit, endemische Vielfalt und die Entwicklung der Arten umfassend zu schützen. Die Begegnung von Mensch und Tier ist auf Galapagos so unmittelbar und hautnah, wie an keinem anderen Ort auf der Welt. Seelöwen besetzen Parkbänke, Haie ziehen unter dem Schnorchler ihre Kreise, Pinguine spielen am Strand. Ein Leben, wie wir es nur aus dem Paradies kennen.

Genauso vielfältig ist auch die Natur, denn keine der Inseln gleicht einer anderen! Die eine flach und karg, die andere aus schwarzen Lavafelsen mit Mangroven und Kakteen, die nächste erkunden wir bei einer kleinen Wanderung inmitten schöner grünen Vegetation hinauf zum Kratersee und genießen die atemberaubende Aussicht.

Jeden Tag gibt es neue Highlights, und wir wissen gar nicht, wo wir anfangen sollen mit fotografieren. Auf Nord Seymour machen wir Bekanntschaft mit den niedlichen, aber etwas tollpatschig wirkenden Blaufußtölpeln mit ihren leuchtend blauen Füßen, sowie mit Fregattvögeln und Landleguanen. Auf Fernandina beobachten wir junge Seelöwen beim Spielen, einer der süßen Zeitgenossen springt sogar aus dem Wasser und öffnet blitzschnell meinen Schnürsenkel. Wenn das keine Aufforderung zum Mitspielen ist! In der Tagus Cove (Isabela) schwimmen wir das erste Mal mit Pinguinen um die Wette und begegnen riesigen Meeresschildkröten und Riffhaien beim Schnorcheln in der Post Office Bay (Floreana). Auf Santa Cruz statten wir den Galapagos-Schildkröten einen Besuch ab und entspannen uns zusammen mit den Meeresechsen an einem der Bilderbuch-Traumstrände.

Eine Kreuzfahrt ist definitiv die beste Art, die Inseln zu erkunden, und auch die Fahrt von einer Insel zur anderen ist ein Erlebnis für sich. Einmal werden wir von circa 70 Delfinen begleitet, die fröhlich direkt neben unserem Schiff springen. Nachts sehen wir nicht nur den Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens sondern im Meer auch die Galapagos-Haie, die ihre Kreise ziehen. Auf Floreana begegnen wir Flamingos und beobachten die Baby-Schildkröten, die ihre erste Wanderung ins Meer bestreiten. Ein beliebtes Fortbewegungsmittel entlang der Küste ist das Pangaboot, ein motorisiertes Schlauchboot. Von hier aus beobachten wir immer wieder Seelöwen im Wasser und an Land, flugunfähige Kormorane, Pinguine und Pelikane.

Ein Erlebnis der besonderen Art erwartet uns dann noch unter Wasser: Bei unserem letzten Schnorcheltrip treffen wir eine große Seelöwen-Gruppe, die neugierig bis auf zehn Zentimeter an uns heran schwimmt. Hier entstehen wunderschöne Unterwasserfotos, wir wollen gar nicht mehr aus dem Wasser.

Doch auch die Zeit an Bord unseres Schiffes genießen wir sehr, denn die Besatzung ist einfach nur liebenswert und liest uns jeden Wunsch von den Augen ab. Und als wir einem weiteren traumhaften Sonnenuntergang entgegenschippern, wissen wir genau, warum wir hier sind.