Tino Bussalb Foto: Frank Wittmer

Der Kinderbuchautor Tino war zu Gast bei Kindern der Friedensschule. Dabei hat er spannende Geschichten aus Indien erzählt.

Pleidelsheim -

Die Kinder der Pleidelsheimer Friedensschule hatten zum Fredericktag am Dienstag einen besonderen Gast: Kinderbuchautor Tino las den verschiedenen Klassenstufen aus seinen Büchern vor. Oder um genauer zu sein: Tino – mit ganzem Namen Tino Bussalb – erzählt spannende Geschichten, die er selbst erlebt hat. Sein Buch „Der Elefant im Klassenzimmer“ besteht aus wahren Geschichten, die Tino selbst in Indien erlebt hat.

Seine Dschungelreise mit dem Elefanten wird zum spannenden Abenteuer. Mit Sherwani, einer Jacke, die ein Inder zur Hochzeit trägt, einem Turban und einem stumpfen Säbel schlüpft Tino in die Rolle eines Maharadschas. Auch die Kinder dürfen den glitzernden Hut einmal aufprobieren. Tino übt ein paar indische Städtenamen mit den Kindern. „Hyderabad“ oder „Jaipur“ gehen ja noch, spätestens bei „Thiruvananthapuram“ wird es aber schwierig.

Im Dschungel verzichtet man gerne mal aufs Zähneputzen. „Entweder hat es giftige Schlangen im Wasser oder Krokodile, die schneller rennen als ein Mensch.“ Dafür gibt es spannende Begegnungen mit einem Tiger oder vielen Affen. „Der Tiger hat sich gar nicht für uns interessiert. Vor den Affen hatte ich viel mehr Angst. Die haben uns mit Stöcken bombardiert und einer hat sogar Pipi auf uns gemacht.“

„Wir sind dann wohl mit dem Elefant falsch abgebogen“, erzählt Tino seine Reise weiter. Mitten im Dschungel trifft die Gruppe auf eine Dorfschule. Das Mädchen Sunila hat Glück, dass es hier lernen kann. „Viele Kinder müssen bei glühender Hitze im Steinbruch arbeiten und bekommen gerade mal 50 Cent für zwölf Stunden Arbeit. Diese Steine werden bei uns im Baumarkt verkauft.“

Schon die Babys trinken Pfeffermilch. Das höllenscharfe Curry hat Tino nur einmal probiert. „Das hat mir fast die Zunge rausgebrannt.“ Im Dschungel hat Tino noch gelernt, dass man die Göttin Bhadrakali zur Ehrerbietung mit Butterkugeln bewirft. „Andere Länder, andere Sitten“, hat Tino festgestellt.

Die Kinder dürfen viele Fragen stellen. Er ist 54 Jahre alt, 175 Zentimeter groß und hat Schuhgröße 42. Am liebsten beantwortet Tino die Frage, wie er Kinderbuchautor geworden ist. „Ich wollte erst Clown werden, dann Rockstar.“ Mit langen Haaren und Lederjacke hat Tino tatsächlich in einer Band gesungen. Dann hat er nach der Schule Zivildienst in einem Kindergarten gemacht. „Ich habe den Kindern selbst ausgedachte Geschichte erzählt und die haben die wirklich gerne gehört. Da habe ich gedacht, schreibe ich doch mal eine Geschichte auf und zeichne die Bilder dazu.“

Das Kinderbuch „Pieps“ von der kleinen starken Maus ist sogar ins Chinesische übersetzt worden. „Mein Freund der Delfin“ kennen fast alle Viertklässler. Auch für den Raben Rudi aus der Fernsehserie Siebenstein hat Tino schon Geschichten geschrieben.

Am Ende des kurzweiligen Vortrags ist noch Zeichenstunde. Gerne illustriert Tino die Autogrammkarten mit den Wünschen der Kinder. Mit einem fröhlichen „Namaste“ verabschieden sich die begeisterten Kinder und der freundliche Kinderbuchautor voneinander. In der Bücherei ein Stockwerk tiefer gibt es noch viele Geschichten zum Nachlesen.