Katze Lucy hat die anberaumte Operation zur Entfernung der Kugeln und eines Tumors nicht überlebt. Die Familie Steinmetz sucht aber weiter nach dem Schützen. Foto: privat

Ein Alptraum für alle Haustierbesitzer ist für die Familie Steinmetz wahr geworden – ein bisher unbekannter Täter hat ihre Katze Lucy mit Bleikugeln abgeschossen. Das ist bei Röntgenaufnahmen festgestellt worden. Die Operation zur Entfernung eines Tumors und der Projektile hat das Tier nicht überlebt – die Familie sucht nun Hinweise.

Pleidelsheim - Es ist wohl der schlimmste Alptraum eines jeden Katzenbesitzers – dem vierbeinigen Liebling stößt auf Tour durch die Nachbarschaft etwas zu. Für die Familie Steinmetz aus Pleidelsheim ist das zur Realität geworden. „Unsere Katze Lucy hatte seit einiger Zeit Probleme mit dem Fressen und war abgemagert“, erinnert sich Lucas Steinmetz zurück. Beim Tierarzt erhärtete sich der Verdacht auf einen Tumor – Röntgenaufnahmen wurden angeordnet. Und dabei hatte sich nicht nur die traurige Diagnose bestätigt. „In Lucy sind zwei Bleikugeln entdeckt worden, wie sie typisch für Luftgewehre sind.“

Eines der Geschosse hatte den Rücken der Fellnase getroffen. Eine zweite Kugel steckte im Hinterbein. „Wann genau sie beschossen wurde, ließ sich aber leider nicht mehr feststellen“, erklärt Lucas Steinmetz weiter. Bei der anberaumten Operation sollten dann sowohl der Tumor als auch die Projektile entfernt werden. „Unsere Mieze hat es aber nicht geschafft“, bedauert Steinmetz. Sie verstarb am Montag. Was dem 27-Jährigen und seiner Familie nun bleibt, ist die Frage, wer es auf den Stubentiger abgesehen hatte. Mit Hilfe von Aushängen sind sie jetzt auf der Suche.

„Lucy war für uns eine Seelentrösterin, Vertraute und Familienmitglied in Einem“, betont Britta Steinmetz. Das Entsetzen über den Angriff ist bei der Familie groß. Vor allem auch, „da wir wissen, dass Lucy eigentlich nicht weit von unserem Haus wegging“, erklärt Lucas Steinmetz. Damit müssen die Schüsse im Bereich „Innerer Sol“ und „Talstraße“ – also im Wohngebiet – gefallen sein. Nicht das erste Mal, wie die Familie erfahren hat.

„Wir haben als Reaktion auf die Aushänge zwei indirekte Hinweise bekommen“, erzählt Lucas Steinmetz. Ein Bürger berichtete, dass vergangenes Jahr auf seine Katzen und auch ihn selbst geschossen worden sei. Dabei habe es sich aber um Kinder und Hartplastikkugeln gehandelt. Über die Polizei habe er erfahren, dass wohl auch ein Hund in der Gegend angegriffen worden sei, so der Besitzer von Lucy weiter. Britta Steinmetz selbst habe der Vorfall an ein Erlebnis im vergangenen Jahr erinnert, als sie ein „erbärmliches Schreien und Maunzen“ gehört habe, aber die Quelle nicht finden konnte. Ihre beiden anderen Katzen will die Familie Steinmetz jetzt auch röntgen lassen. „Und wir haben Angst, wenn sie mal länger wegbleiben.“

Schüsse auf Vierbeiner sind übrigens kein Kavaliersdelikt. „Hier liegt auf jeden Fall ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor“, so Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Dafür droht eine Haftstrafe bis zu drei Jahren oder Bußgeld. Und je nach benutzter Waffe steht für die Schüsse im Wohngebiet noch ein zusätzliches Bußgeld an.

Wer Hinweise auf den Vorfall oder Täter geben kann, soll sich direkt bei Familie Steinmetz unter Telefon 0 71 44 / 27 83 49 oder beim Polizeirevier Marbach unter 0 71 44 / 90 00 melden.