Bürgermeister Ralf Trettner (links) und der neue Feuerwehrchef Timo Günther (rechts) nehmen den scheidenden Kommandanten Frank Holzwarth in die Mitte. Foto: Frank Wittmer

Kommandant Frank Holzwarth ist feierlich aus seinem Amt verabschiedet worden – im Rahmen einer emotionalen Zeremonie.

Pleidelsheim - Emotional und mit vielen Worten des Danks und der Anerkennung wurde Kommandant Frank Holzwarth am Freitagabend im Bürgersaal aus seinem Amt verabschiedet. Rathauschef Ralf Trettner erinnerte daran, dass vor zehn Jahren manche überrascht waren, dass sich Holzwarth als Gruppenführer um die Nachfolge des damaligen Feuerwehrchefs Jochen Fischer beworben hatte. „Im kameradschaftlichen Bereich warst du aber schon damals eine Führungskraft“, sagte der Schultes.

Bis 2009, so Holzwarth in seinem Rückblick, sei es relativ ruhig gewesen, dann kam das große Fest zum 150-jährigen Bestehen, das er neben dem dreitägigen Hochwassereinsatz im Juni 2013 als die herausragendsten Ereignisse seiner Amtszeit bezeichnete. Die Fahnenweihe am 6. April 2014 sei eine „ergreifende Zeremonie“ gewesen, in der sich die Dankbarkeit der Bevölkerung wie die Freundschaft zur Partnerwehr in Fertöszentmiklós in Ungarn ausdrückte. „Ich bitte darum, haltet die Fahne in Ehren und pflegt die Partnerschaft weiter. Ich habe in Fertöszentmiklós gleich das Gefühl gehabt, zu Hause zu sein. Die herzliche Gastfreundschaft ist immer ein Erlebnis.“ Von der „Tüzoltóság“ sprach Präsident Géza Jagadics bewegende Worte: „Ich hoffe, dass du, mein Freund, in Zukunft weiter eine aktive Rolle zwischen unseren Feuerwehren einnehmen wirst.“ Im Beisein der Vorsitzenden István Horváth und Pál Vécs wurde Holzwarth zum Ehrenmitglied der Feuerwehr von Fertöszentmiklós ernannt. Eine Uniform bekomme Holzwarth später – man müsse erst Maß nehmen, am besten bei einem Besuch in Ungarn. „Ich fühle mich sehr geehrt – ihr seid oifach klasse Kerle!“, erwiderte dieser gerührt.

Im Rückblick bekannte Holzwarth, dass „es nicht immer einfach mit mir war“. Der Kommandant war bekannt für seine klaren Worte und sein Führungsstil nicht immer unumstritten. Bürgermeister Trettner drückte es so aus: „Der Mensch hat Charakter, immer geradlinig nach vorne geschaut, dabei manchmal halt nicht nach links oder rechts.“ Holzwarth habe mit Durchsetzungskraft und Führungsqualität vieles bewegt und gestaltet, aber auch die luftige Höhe an der Spitze ausgehalten. „Die Bürgerschaft konnte sich immer auf ihre Feuerwehr und ihren Kommandanten verlassen.“ Vor allem bei den drei Tagen Hochwassereinsatz habe er gemerkt, „dass manchmal ein Blick reicht und wir uns zu 150 Prozent aufeinander verlassen können“.

Holzwarth habe Maßstäbe gesetzt, beispielsweise in dem er die Jubiläumsfeier zum 150-jährigen Bestehen „zum größten Fest gemacht hat, das wir bislang in unserer Gemeinde feiern durften“.

Holzwarth wurde auch zum Ehrenmitglied der Pleidelsheimer Wehr ernannt. Das Ehrenabzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes überreichte Vorsitzender Helmut Wibel. Der Geehrte bedankte sich in besonderer Weise bei seiner Familie. „Meine Frau Petra war eine gute Beraterin in vielen Krisen.“ Neben dem Blumenstrauß wird die Familie auch das Schild „Holzwarth Boulevard 51/1“ freuen. Von den Kameraden bekam der Kommandant im Ruhestand einen Baum, „weil du ja jetzt mehr im Garten machen willst“, wie Nachfolger Timo Günther bemerkte.