Die Sporthalle wird saniert. Foto: Archiv (Frank Wittmer)

Das ehemalige Lehrschwimmbecken erst in einem späteren Schritt zu einem Gymnastikraum umzugestalten, ergibt aus Sicht der Gemeinderäte nur wenig Sinn.

Pleidelsheim - Die Sanierung der 40 Jahre alten Sporthalle wird in einem Zug möglichst von den Osterferien 2018 an erfolgen. Bis zum Ende der Sommerferien nächsten Jahres soll zumindest das Halleninnere für den Sportbetrieb wieder zur Verfügung stehen. Die Gesamtkosten betragen 3,2 Millionen Euro.

Ursprünglich war vorgesehen, den vierten Bauabschnitt – die Umgestaltung des ehemaligen Lehrschwimmbeckens und der Sauna zu einem Gymnastikraum mit Umkleide – zu verschieben. Es mache aber wenig Sinn, den am schwersten zugänglichen Gebäudeteil zuletzt zu sanieren, stellte Bürgermeister Ralf Trettner dem Gemeinderat am Donnerstag seine Überlegungen vor. „Wenn wir das erst später angehen, müssen wir durch den bereits renovierten Teil wieder durch.“

Zudem hätten Vereine wie die Turnabteilung des GSV und der Tanzclub den dringenden Bedarf nach zusätzlichem Raum signalisiert. Der Umbau kostet 680 000 Euro. Aus Kostengründen könne man genausogut auf die Umgestaltung des Foyers verzichten, was mit 760 000 Euro zu Buche schlägt. „Der Sportbetrieb ist zwingend wichtig“, gab Trettner zu bedenken.

Christel Staudenmaier (WIR) ging es um den Erhalt des Lehrschwimmbeckens, das seit 2003 stillgelegt ist. Ihr Antrag, den vierten Bauabschnitt zurückzustellen, fand aber keine Mehrheit. Die Reaktivierung des Lehrschwimmbeckens würde rund zwei Millionen Euro kosten, schätzte der Bürgermeister. Durch die Überdeckelung des Beckens mit einer Holzkonstruktion wäre dies aber grundsätzlich weiterhin möglich.

Architekt Uwe Hein ging auf die Details für den Umbau ein, für den die Baugenehmigung jetzt vorliegt. Beim Brandschutz sei man von „nicht finanzierbaren Anforderungen“ auf einen Kompromiss mit insgesamt sieben Fluchtwegen, einer flächendeckenden Brandmeldeanlage sowie Rauch- und Wärmeabzügen in den Oberlichtern sowie dem Zuschauerbereich gekommen. Durch eine neue Außentreppe von der Zuschauertribüne, einem direkten Notausgang aus der Halle sowie dem größeren Sportlereingang sei die schnelle Evakuierung möglich.

Ein großer Kostenfaktor sei die Erneuerung der undichten Oberlichter. Frank Breuer und Klaus Feiss (beide CDU) war die gute Belüftung wichtig. Er werde noch einmal genau prüfen, wie weit sich die Oberlichter öffnen lassen, versprach der Architekt. Zudem werde zwar die Heizung mit Deckenstrahlern erneuert, die alte Heiz- und Lüftungsanlage bleibe aber zur Belüftung in Betrieb.

Die Umkleiden sind größtenteils schon gerichtet und das Legionellenproblem damit gelöst. Hier werde man sich auf bauliche Veränderungen an Wänden und Türen sowie ebenfalls Deckenstrahlheizungen beschränken, was Kosten von 160 000 Euro mit sich bringt. In der Halle wird der bereits verlegte Sportboden für den Umbau abgedeckt. Neue Prallschutzwände aus Holz und zeitgemäß sichere Trennvorhänge sowie neue Sportgeräte sind hier nötig. Die Tribüne bekommt ein höheres Geländer.

Das Foyer wird auf 113 Quadratmeter vergrößert. Bei Bewirtungen können Tische und 55 Stühle aufgestellt werden, sodass das Foyer auch separat für Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Treppe zum Sportlerbereich könne leider nicht durch eine Rampe ersetzt werden, bedauerte Hein. Rollstuhlfahrer müssen außenrum durch den Sportlereingang, um das neue Behinderten-WC zu erreichen.

Die Gesamtkosten für alle Bauabschnitte betragen 3,2 Millionen Euro. Darin sind 320 000 Euro für Architektenleistungen vorgesehen. Bereits zugesagt ist die Sportstättenförderung über 294 000 Euro, die in zwei Raten ausbezahlt wird. Laut Zuwendungsbescheid muss der Umbau bis Ende 2019 abgeschlossen sein.