Anja Lautenbacher inspiziert die Dachterrasse, die als „Sommersozialraum“ eine Alternative an der frischen Luft bietet. Die Bautrocknung wirkt unheimlich. Foto: Frank Wittmer

Nach einigen Verzögerungen wird mit Hochdruck auf der Baustelle gearbeitet.

Mit einigen Schwierigkeiten ist der Rathausumbau im vergangenen Herbst angelaufen. Nun werden endlich die Fenster eingesetzt, damit der Innenausbau ab jetzt mit Vollgas vorangehen kann. „Wir haben gerade viele Firmen gleichzeitig hier“, erklärt Anja Lautenbacher, im Interims-Rathaus für die Liegenschaftsverwaltung zuständig. Ihr Büro, in dem sie auch Personalangelegenheiten bearbeitet, wird künftig im Erdgeschoss liegen. „Hier kommen das Umweltamt, das Hauptamt und Personal hin“, erklärt Lautenbacher. Mit Trockenbauwänden können die Räume neu zugeschnitten werden, nur die Betonwände bleiben vom über 40 Jahre alten Gebäude stehen.

Die Baustelle sei übrigens innen und außen videoüberwacht, um Vandalismus und Einbrüchen vorzubeugen. „Die Kameras sind mit einem Bewegungsmelder versehen, die sich nur im Ernstfall einschalten“, erklärt Anja Lautenbacher. Der Hauptgrund für den Umbau ist die gewünschte Barrierefreiheit. Eine Herausforderung sind die vielen Halbgeschosse. Zwischen EG I zum EG II liegen zwar nur vier Stufen – für Rollstuhlfahrer ist das aber eine fast unüberwindliche Herausforderung. Deshalb wird ein Aufzug eingebaut, der mit Türen in verschiedenen Richtungen die Absätze verbindet. Der Schacht dafür ist schon fertig.

Der nördliche Eingang vom Parkplatz her wird größer als bislang. Der südliche Eingang vom Dorfplatz wird mit Schiebetüren ebenfalls einfacher zu nutzen sein. So kommt man künftig von beiden Seiten bequem ins Rathaus. Auf der zweiten Erdgeschossebene liegt das Bürgerbüro mit Einwohnermelde- und Standesamt. Die Treppe nach oben bleibt erhalten, wird aber neu gestaltet. Hier geht es auf der einen Seite zur Kämmerei und zum Büro des Bürgermeisters. Neben einem neuen Besprechungsraum ist auch die Dachterrasse reizvoll und trägt mit einem zweiten Rettungsweg zur Sicherheit bei.

Auf der anderen Seite entsteht ein neues 56 Quadratmeter großes Trauzimmer. Diese repräsentativen Räume sollen großzügig verglast werden und sich so nach außen hin öffnen. Der Weg zum Sitzungssaal ist künftig mit dem Aufzug für mobilitätseingeschränkte Personen kein Problem mehr. Der hat statt des schrägen Aufbaus schon ein gerades neues Dach verpasst bekommen. Neue Fenster und ein Lichtband unterhalb der Decke sorgen für sehr viel bessere Lichtverhältnisse als bisher. Der leere Saal wirkt hell und geräumig. Ab dem Spätherbst soll hier wieder der Gemeinderat tagen.

Der Zeitplan mit der Wiedereinweihung des komplett umgebauten Rathauses im Oktober soll trotz der Schwierigkeiten zu Beginn eingehalten werden. „Das holen wir jetzt wieder auf“, ist sich Anja Lautenbacher sicher. Im Moment werden auf den rohen Wänden und Böden die Installationen für Elektrik, Heizung, Lüftung, Klima und die ebenfalls barrierefreien Sanitäranlagen eingezogen. Dann geht es an den Innenausbau der Büros und Räume.

Neuigkeiten gibt es auch für den Anbau, der bisher vermietet war. Hier war der Wunsch ein Eiscafé oder eine Bäckerei, die den im zweiten Bauabschnitt neu gestalteten Dorfplatz aufwerten soll. Hierfür hat sich die Bäckerei Hofmann aus Murr ins Gespräch gebracht, die laut Chef Eugen Hofmann ein Backcafé, wie schon aus dem Langen Feld bekannt, eröffnen will.

Der eigentliche Umbau des Rathauses wird wie geplant 3,5 bis 4 Millionen Euro kosten, wobei 700 000 Euro Zuschüsse schon sicher sind. Maximal soll die gesamte Neugestaltung, die auch das Rathausumfeld mit einbezieht, nicht mehr als 6 Millionen Euro teuer werden, darauf hatte man sich im Gemeinderat verständigt.