Simon Le Winter leitet die Einrichtung seit September 2016. Foto: privat

Simon Le Winter hat dem Gemeinderat den Jahresbericht der Pyramide vorgelegt.

Pleidelsheim - Seit September 2016 hat Simon Le Winter die Leitung des Jugendhauses Pyramide inne und damit die Stelle von Barbara Stiglmeier, die in Elternzeit ging, übernommen. Nach seinem Bericht im Gemeinderat stellte Bürgermeister Ralf Trettner anerkennend fest: „Sie haben gerade nachdrücklich bewiesen, dass Sie die richtige Wahl fürs Jugendhaus sind.“ Auch die stellvertretende Bürgermeisterin Susanne Düding (CDU) war voll des Lobes: „Es ist wohltuend zu wissen, dass unsere Jugendlichen einen Anlaufpunkt haben mit ihren Sorgen und Nöten, aber auch ihren Spaß haben.“

Christel Staudenmaier (WIR) machte sich zwar Gedanken, warum in der Grundschule Gewaltprävention notwendig sei, Le Winter beruhigte aber insofern, dass dies dazu diene, schon Kindern Strategien für die auch verbal gewaltfreie Lösung von Konflikten aufzuzeigen. Und es gehe durchaus auch darum, bereits Viertklässler für den Besuch des Jugendhauses zu motivieren.

„Das Jugendhaus soll sich als Anlaufstelle zeigen“, fand auch der Bürgermeister die Kooperation mit der Friedenschule richtig. Le Winter hat den Effekt bereits bemerkt: Schon Jüngere „trauen“ sich ins „JuHa“, vor allem auch Mädchen, die ansonsten nur ein Viertel der Besucher ausmachen.

Die neugestaltete Homepage, soziale Medien wie Facebook und Whatsapp sowie ein Flyer mit einer Kurzbeschreibung des Jugendhauses in zehn verschiedenen Sprachen werben für die Einrichtung, die auch für die umliegenden Gemeinden eine attraktive Anlaufstelle ist.

Dass die Besucherzahl insgesamt von 300 auf 256 zurückgegangen ist, müsse man nicht überbewerten. „Das kann auch einfach an der Zählweise liegen“, meinte der Jugendhausleiter. „Wenn wir eine besondere Veranstaltung wie das Ferienprogramm haben, kommen mal 40 Besucher auf einmal.“ Wichtig ist die tägliche Frequenz, und die ist mit durchschnittlich 19 Kindern und Jugendlichen pro Tag gut.

In einer Umfrage stellte sich heraus, dass viele auch Samstagabends gern ins Jugendhaus gehen würden. Statt einem „Isso“, wie die Jugendliche für „ist halt so“ sagen, prüfe man, ob man ab und zu auch am Wochenende aufmachen könne.

Auch andere Vorschlage greift das Team von Le Winter, seine Kollegin Marìa Viùdez und der aktuelle FSJler Max Packmor, im Lauf des Jahres auf: Infoveranstaltungen zu den Themen Sexualität, Drogen und Anabolika sowie zur Berufsfindung. „Wir leisten hier viel Einzelfallhilfe bei Bewerbungen.“

Bei den Angeboten wünschen sich viele Jugendliche neben dem Dauerthema Fußball auch Workshops zum Filmen, Kochen und Musik. Man überlege, einen Musikraum einzurichten, in dem geprobt und auch Aufnahmen gemacht werden könne. Auch ein eigener Youtube-Kanal mit wöchentlich einem neuen Kurzfilm aus dem Jugendhaus ist eine Idee. Max Packmor wird einmal im Monat einen „Healthy Day“ zum Thema gesunde Ernährung und Fitness gestalten.

Im Jahr 2016 wurde viel geschafft: Der Keller ist neu gestrichen, eine Gartenhütte gebaut und eine Wand unter professioneller Anleitung mit einem Graffiti verziert. Im Jugendhaus gibt es jetzt offenes WLAN. Die Nutzung habe man rechtlich abgesichert. Höhepunkt des Jahres war die Feier zum 20-jährigen Bestehen des Jugendhauses im Sommer. Mit der „kommunalen Jugendbeteiligung“ wolle man sich stärker in der Gemeinde einbringen. Wie das Konzept umgesetzt werden kann, soll noch in diesem Jahr im Gemeinderat diskutiert werden, sicherte Trettner zu.