Das Pfarrhaus erstrahlt in neuem Glanz. Foto: Frank Wittmer

Das Pfarrhaus aus dem Jahr 1783 ist außen energetisch saniert und innen komplett umgebaut worden. Die neue Pfarrersfamilie zieht zu Ostern ein.

Pleidelsheim - D

as neue Pfarrer-Ehepaar Tabea und Samuel Hartmann wird schon zu Ostern mit seinen Kindern Josua und Jael in das runderneuerte Pfarrhaus einziehen. Die Investitur nach zweijähriger Vakanz findet dann am 25. Mai statt.

Um die neue Wohnstätte zeitgemäß herzurichten, wurde das über 200 Jahre alte Pfarrhaus außen komplett energetisch saniert. Die Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Sigrid Schütz, rechnete dafür mit Ausgaben von 190 000 Euro. Die geplanten Kosten haben gereicht, erläutert Architekt Matthias Hotze. Für die energetische Sanierung hofft die Gemeinde auf einen Zuschuss vom Oberkirchenrat, sodass die Kirchengemeinde 40 000 Euro selbst übernehmen müsste. Die Gerüste sind mittlerweile wieder abgebaut. „Nur der Torbogen muss noch gestrichen werden“, so Schütz.

Das Fachwerk zu verputzen, hat eine angeregte Diskussion mit sich gebracht. Man habe aber Aufzeichnungen im Museum gefunden, die das Haus verputzt zeigen, betont Matthias Hotze. „Wir haben das Haus also wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt.“ Die Diskussionen hätten sich wieder gelegt, mittlerweile werde das verputzte und runderneuerte Pfarrhaus als gelungen empfunden.

Aus einem falsch verstandenen Baugeschichtsverständnis heraus sei das Fachwerk freigelegt worden, bedauerte Rüdiger Zietemann, der sich mit der Historie des Pfarrhauses eingehend beschäftigt hatte. „Das offene Fachwerk hatte zur Folge, dass an den nun sichtbaren Balken Schlagregenwasser eindringen und die Bausubstanz schädigen konnte.“ Die jetzige Fassadensanierung habe diese alte Bausünde korrigiert. Innen wird das Pfarrhaus derzeit noch umgebaut, zu Ostern soll aber alles fertig sein, verspricht Architekt Hotze. „Der Amtsbereich kommt nach unten, das ist nicht mehr zeitgemäß, den in der Wohnung zu haben“, erklärt Schütz. Die Wohnung für die Familie im ersten Stock wurde kindgerecht umgebaut. Hierfür trägt die Kirchengemeinde die Kosten selbst, für die Umgestaltung der Amtsräume gab es ebenfalls einen Zuschuss. 264 000 Euro kostete der Umbau insgesamt.

Die Investitionen werden sich aber in einem besseren Erhalt der Bausubstanz, niedrigeren Heizkosten und mehr Wohnkomfort auszahlen. Amtsbereich und Privatsphäre konnten bislang kaum getrennt werden. Durch den Umbau ist nun eine abgeschlossene Wohnung im ersten Stock entstanden. Zudem ist das Pfarrbüro im Erdgeschoss gerade für ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen besser zu erreichen. Die Gruppen und Kreise, die bisher den Pfarrsaal genutzt hatten, finden ihr neues Domizil im Gemeindehaus.