Die Polizei scheint den Mittätern auf die Schliche gekommen zu sein. Foto: dpa

Nach dem Einbruch in ein Firmengebäude am Samstag ist die Polizei wieder einen Schritt vorangekommen.

Pleidelsheim - Der Fall hat in Pleidelsheim hohe Wellen geschlagen und auch in den sozialen Netzwerken für umfangreiche Diskussionen gesorgt: Am Samstagabend sind Einbrecher in ein Firmengebäude in der Robert-Bosch-Straße eingebrochen. Dabei wurden sie von einer Polizeistreife überrascht. Zwei der vermummten Diebe gaben daraufhin Fersengeld, ihr Komplize griff hingegen einen 53-jährigen Ordnungshüter mit einem Montiereisen an und schlug auf ihn ein. Sein Kollege schoss mit seiner Dienstwaffe daraufhin auf den Angreifer, der anschließend durch ein Fenster floh, später aber in der Stuifenstraße gefunden und verletzt ins Krankenhaus transportiert wurde (wir berichteten). „Er schwebt weiter in Lebensgefahr“, sagte Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, gestern Nachmittag auf Nachfrage. Dem Kollegen gehe es mittlerweile „jedoch wieder ganz okay“.

Zur Identität des gefassten Einbrechers könne er aktuell nichts sagen. „Die Staatsanwaltschaft führt das Verfahren und mit ihr ist noch keine Abstimmung erfolgt“, erläuterte Widenhorn. Insofern könne er sich auch nicht detaillierter zu den mutmaßlichen Kompagnons des schwer verletzten Mannes und allen anderen Begleitumständen des Falles äußern. Allerdings scheint die Polizei den Mittätern inzwischen auf die Schliche gekommen zu sein. Denn so viel kann der Sprecher des Ludwigsburger Präsidiums immerhin preisgeben: „Wir haben Tatverdächtige ermittelt.“

Nach wie vor in Gewahrsam befinde sich zudem ein 18-Jähriger. Den jungen Mann hatten die Fahnder in der Nacht auf Sonntag auf einem Parkplatz an der Landesstraße 1129 am Neckar zwischen Beihingen und Pleidelsheim aufgespürt. Dort kam ihnen ein Auto mit ungarischem Kennzeichen verdächtig vor, weshalb sie den 18-jährigen Fahrer mit aufs Revier nahmen. „Er hat mutmaßlich etwas mit der Sache zu tun“, berichtete Peter Widenhorn – ohne auch hier genauer auf das Warum und Weshalb einzugehen.

Fakt ist jedenfalls, dass momentan in zwei Verfahren ermittelt wird. Zum einen kümmert sich das Präsidium in Ludwigsburg um den Fall an sich, die Kripo in Böblingen untersuche indessen „die Rechtmäßigkeit des Schusswaffengebrauchs“, wie Peter Widenhorn gestern erläuterte. Der nun auf der Intensivstation liegende Einbrecher sei von dem 57-jährigen Kollegen im Bereich des Rumpfes getroffen worden.

Der 57-Jährige und sein 53-jähriger Kollege waren gegen 23 Uhr in die Robert-Bosch-Straße ausgerückt, nachdem die Langfinger die Alarmanlage in dem Firmengebäude ausgelöst hatten. Nach der Flucht des Trios wurden umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ausgelöst. Bei der Suche nach den Tätern halfen Einsatzkräfte der benachbarten Polizeipräsidien aus Aalen, Heilbronn, Stuttgart und Karlsruhe. Außerdem forderte die Polizei einen Hubschrauber an, um auch aus der Luft nach den Verbrechern Ausschau halten zu können. Mit diesem Großaufgebot im Rücken hatten die Beamten dann tatsächlich Erfolg: Gegen 1.45 Uhr entdeckten sie den von der Kugel getroffenen Einbrecher auf einem Grundstück in der Stuifenstraße. Er hatte sich schwer gezeichnet durch eine Hecke gezwängt.

In der Stuifenstraße war die Aufregung unter den Nachbarn auch am nächsten Tag noch groß. Viele Anwohner hatten mitbekommen, dass in der Nacht die Polizei im Einsatz war.