Die Ideen der Jugendlichen werden auch noch einmal im Gemeinderat am 18. Oktober vorgestellt. Foto: Frank Wittmer

Zur ersten Jugendversammlung der Gemeinde sind 21 Jugendliche gekommen.

Pleidelsheim - Lieber Bewegung statt Handy, findet Peris. Der Jugendliche hat wie 21 andere bei der ersten Jugendversammlung am Samstag Ideen entwickelt, wie Pleidelsheim besser werden kann.

Bei der Projektgruppe von Peris geht es um einen Skaterpark. Die Idee gibt es schon länger, eine Arbeitsgruppe entwickelt schon seit einem Jahr Pläne, eine solche Anlage zu verwirklichen. Unterschriften mit 90 Unterzeichnern wurden bereits an Bürgermeister Ralf Trettner überreicht. Bei der Jugendversammlung wurde die Idee als eines von fünf möglichen Projekten weiter entwickelt. „Eine geprüfte Anlage wäre auf jeden Fall sicherer als etwas selbst gebautes“, warb Peris bei den Gemeinderäten für sein Projekt.

In eine ähnliche Richtung geht das „Urbane Turnen“, wie Luis die Trendsportart Parkour für mehr Menschen attraktiv machen will. „Allgemeine sportliche Aktivität ist immer gut“, sagt der junge Mann, der mit seinem Verein immer sonntags in der Halle trainiert. An Wänden, Mauern und Stangen kann jeder Klettern und Springen üben. „Das klingt vielleicht etwas gefährlich, ich habe mich aber viel weniger verletzt als beim Kicken.“ Zudem sei der Sport auch kooperativ. „Es gibt keine Konkurrenz, man hilft sich gegenseitig, besser zu werden.“

Einen „Creative Place“ wünschen sich ebenfalls viele Jugendliche. Eine Grillmöglichkeit, Spielgeräte, Chillbänke, Flächen für Graffiti-Kunst, das alles gerne ein Stück außerhalb und doch nicht so weit weg – das haben Paul und seine Gruppe als ein Angebot ausgemacht, das es in Pleidelsheim so noch nicht gibt. Und auch an die Mülleimer haben die jungen Leute dabei gedacht. „Wir würden uns um den Platz kümmern“, verspricht der Jugendliche bei der Vorstellung der Projekte.

So könnten verschiedene Gruppen sich kennen lernen und den Platz gemeinsam nutzen. „Das soll ein freier Ort für jeden sein.“ Einmal in der Woche könnte man die Fläche vermieten, um etwas Geld für Holz oder die Instandhaltung zu bekommen. Auch einen Platz haben die jungen Leute schon ausfindig gemacht: In der Nähe der Kleingartenanlage Richtung Höpfigheim.

Dem Krämermarkt mehr Leben einzuhauchen, dafür haben Mara und Hannah Idee entwickelt. Die beiden Zehnjährigen haben „viele Essenstände, Süßigkeiten und Fahrgeschäfte“ im Sinn, wenn es um „Krämermarkt reloaded“ geht. „Krämermarkt ist toll, es gibt alles zu kaufen, es ist einfach schön“, findet Mara.

Ganz praktische Sorgen haben Maike und ihre Gruppe aufgegriffen. „Die Schulbusse morgens sind immer überfüllt“, sagt die 14-Jährige, die in Steinheim zur Schule geht. Manchmal sei der 7.37 Uhr-er Bus so überfüllt, dass die Pleidelsheimer Schüler, die zur Blankensteinschule und zur Realschule wollen, nicht mehr reinkommen. „Das ist auch gefährlich, wenn man sich im Bus nicht festhalten kann“, berichtet Maike. Einen früheren Bus zu nehmen, hieße gleich eine Stunde früher zu fahren. „Es gibt einfach zu wenige Busse.“ Nachmittags sei es ähnlich schlecht, nach 18.06 Uhr fährt kein Bus mehr.

In der nächsten Gemeinderatsitzung am 18. Oktober wird Barbara Stiglmeier, die im Rathaus die Jugendbeteiligung koordiniert und die Versammlung vorbereitet und durchgeführt hat, die Ergebnisse noch einmal vorstellen. Damit die Jugendlichen auch teilnehmen können, wird die Sitzung um 18 Uhr beginnen. „Ihr habt uns eine Menge Hausaufgaben mitgegeben“, stellte Bürgermeister Trettner anerkennend fest.