Die Feuerwehr hat die Übung mit vereinten Kräften erfolgreich gemeistert. Foto: Frank Wittmer

Die Pleidelsheimer Feuerwehr hat am Kirbewochenende den Einsatz an einem Flüchtlingsheim geprobt. Die Floriansjünger machten ihre Sache gut.

Pleidelsheim - Viel geboten war am vergangenen Wochenende bei der Pleidelsheimer Kirbe: Die Geschäfte hatten beim verkaufsoffenen Sonntag ihre Türen geöffnet, ebenso das Tabak-, Spargel- und Heimatmuseum. Die Landfrauen luden zum Kirbecafé in den Bürgersaal und der RKV zum „Besa en dor Scheura“.

Zudem hatte der Arbeitskreis Asyl ein Benefizkonzert unter dem Motto „Als wir dort an den Wassern Babylons saßen“ auf die Beine gestellt, das gut besucht war. Cornelia Ragg (Sopran), Irena Jancevskyte (Klavier) und Friedrich Löblein (Rezitation) boten im Alten Rathaus Sehnsuchtslieder aus der Heimat von Robert Schumann bis Edvard Grieg. Dazu stellten die „Pleidelsheimer Flüchtlingsfrauen“ Shama Alkhateeb, Mones Davodi, Yussra Jarboua, Ansab Kheder, Hala Kubitary und Zahra Mohseni ihre unter Anleitung von Bettina Schwegler und Anita Delle entstandenen Werke aus.

Eine weitere Attraktion war die Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr am Samstag in der Mörikestraße. Die Verantwortung für die Gemeinschaftsunterkunft Pleidelsheimer Hof ist erst vor wenigen Tagen vom Landratsamt an die Gemeinde übergegangen, insofern war es folgerichtig, hier eine Übung anzusetzen. Die Evakuierung des Gebäudes mit seinen rund 20 Bewohnern übten 86 Einsatzkräfte unter den Blicken von weitaus mehr Zuschauern, darunter auch die Kommandanten der umliegenden Wehren, Bürgermeister Ralf Trettner und der Pleidelsheimer Ehrenkommandant Werner Baust. Die Bewirtung hatte die Jugendfeuerwehr bestens im Griff.

„Bei so einem Einsatz braucht es viel Mannschaft und viel Material“, kommentierte der Pleidelsheimer Kommandant Timo Günther das Großaufgebot an Rettungskräften. Rund 15 Fahrzeuge waren im Einsatz, mit dabei auch die Drehleitern aus Marbach und Ludwigsburg. Rund um den Pleidelsheimer Hof war vor lauter Blaulicht und „Tatütata“ fast kein Durchkommen mehr. Die Bewohner der Unterkunft nahmen das Getümmel gelassen und ließen sich schnell und sicher evakuieren. Doch zuvor musste erst einmal der Alarm durchgegeben werden. Günther überließ dies einem der Zuschauer. „Hier in der Mörikestraße brennt’s. Das ist ein Mehrfamilienhaus, da wohnen die Asylbewerber.“

Schon nach wenig mehr als einer Minute schrillt der Alarmmelder. Zunächst verschafft sich Einsatzleiter Michael Lands-perger einen Überblick, um die später kommenden Fahrzeuge gleich an die richtige Stelle zu dirigieren. Die Marbacher Drehleiter muss wenden und rückwärts in die enge Straße fahren.

Das Zusammenspiel der Einsatzkräfte der Feuerwehren Pleidelsheim, Murr, Freiberg, Marbach und Ludwigsburg sowie des Deutschen Roten Kreuzes Pleidelsheim unter der Regie des Führungsstabes verläuft vorbildlich. „Es ist wichtig, dass bei solchen Sonderobjekten wie auch Schulen und Seniorenheimen die Einsatzbedingungen in Echtzeit geübt werden“, ist auch Timo Günther mit der erfolgreich verlaufenen Übung zufrieden.