In der Winzerhäuser Ortsmitte tut sich etwas. Foto: Frank Wittmer

Das Land Baden-Württemberg trifft in Kürze Entscheidungen über Fördermittel. Davon könnten auch Winzerhausen und Pleidelsheim profitieren.

Pleidelsheim/Großbottwar-Winzerhausen - Pleidelsheim hat einen Aufstockungsantrag auf 2,2 Millionen Euro für das Sanierungsgebiet „Neue Ortsmitte“ beantragt, in Winzerhausen sind es gar 2,8 Millionen Euro, um Wohn- und Geschäftsgebäude sowie einen Dorfplatz zu schaffen. Ideen gebe es noch viele – die eine Million Euro Sanierungsmittel seien schon vergeben, so der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann.

Der Staatssekretär Peter Hofelich informierte sich gestern sowohl im Pleidelsheimer Rathaus als auch in der Kelter in Winzerhausen. Organisiert hatte die Besuche der SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Reusch-Frey, der betonte, dass dies aber „kein Wahlkampf, sondern Bestandteil meiner Arbeit ist“. Aussagen zur Bewilligung ließ sich der Finanz-Staatssekretär nicht entlocken. „Die Anträge werden im Februar entschieden.“ Die 468 gestellten Anträge hätten ein Fördervolumen von 640 Millionen Euro, zur Verfügung stehen allerdings nur 204 Millionen Euro.

Ob man die in Pleidelsheim getroffene Aussage: „Man muss vielleicht Abstriche machen“ auf den Rathausumbau beziehen kann, wäre möglicherweise überinterpretiert. Bürgermeister Ralf Trettner betonte die Identifikationswirkung des zentralen Platzes und eines attraktiven Rathauses.

In Pleidelsheim lobte Hofelich den gelungenen Entwurf für den Rathausumbau, in Winzerhausen stellte er den Erfolg der Ortskernsanierung heraus: „Sie leisten hier Gutes.“ Vor allem die Schaffung von Wohnraum, wie sie Architekt Jürg Schrembs bei den in Bau befindlichen Wohn- und Geschäftshäusern erläuterte, sei ein Kernanliegen des SPD-geführten Wirtschafts- und Finanzministeriums. Hofelich erläuterte dabei, dass es nicht nur um Wohnraum für Neuankömmlinge gehe, „sondern für alle Bevölkerungsgruppen, ohne soziale Ungerechtigkeiten“.

Zimmermann ging beim Rundgang in Winzerhausen darauf ein, dass man auch das Umfeld der 2010 als Auftakt zur Ortskernsanierung neu gestalteten Kelter weiter im Blick habe. Durch den Erwerb des Hauses Nummer 54 direkt gegenüber der Kelter könnten weitere Parkplätze geschaffen werden.

Die Wohnungen in den neu gebauten Häusern seien alle schon vergeben. „Wir haben eine lange Warteliste“, so Schrembs, der gar von der „Boomregion Winzerhausen“ sprach. Die Neubelebung des Ortskerns sei insofern auch sehr erfreulich, weil junge Leute investieren, wie Norbert Neuser von der Kommunalentwicklung in seinem Vortrag betonte.