Der Pleidelsheimer Hof wird weiter umgebaut. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Unterkünfte im Pleidelsheimer Hof werden ausgebaut und im Laufe der nächsten Monate voll belegt. Durch das frei gewordene Obergeschoss und einen geplanten Umbau im Erdgeschoß können bis zu 35 Personen hier wohnen.

Pleidelsheim - Seit Dezember 2014 wohnen 14 Asylbewerber im Pleidelsheimer Hof. Nun ist in dem ehemaligen Hotel das vermietete Obergeschoss frei geworden. Im Erdgeschoss will das Landratsamt Ludwigsburg den großzügigen Aufenthaltsraum verkleinern und hier eine Küchenzeile, weitere Duschen sowie ein Dreibett- und ein Vierbettzimmer einrichten.

Insgesamt würden bei Vollbelegung also 35 Menschen in der Mörikestraße wohnen. Bürgermeister Ralf Trettner erinnerte in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend zwar an die Zusicherung des Landratsamtes, nicht mehr als 28 Flüchtlinge unterzubringen. „Das ist von der Realität überholt worden. Bevor Sporthallen gesperrt werden, halte ich die Unterbringung in einer bestehenden Sammelunterkunft für die bessere Lösung.“

Auf den Einwand von Hermann Höhne (SPD), das Vierbettzimmer doch besser in zwei Zweibettzimmer zu unterteilen, meinte Trettner: „Ich halte das für zumutbar, wenn man sich die Zustände in den Erstaufnahmestellen anschaut.“ Das Baugesuch des Landratsamtes, das auch den Brandschutz klar herausstellte, wurde ohne weitere Diskussion einstimmig vom Gemeinderat verabschiedet.

Ebenso bewilligten die Räte die Errichtung einer Wohnanlage in sogenannten Containern auf einer Gewerbefläche in der Marbacher Straße 54. In modularer zweistöckiger Bauweise sollen in den 14 Containern 42 Personen unterkommen. Zehn bis zwölf Plätze werden der Gemeinde Pleidelsheim bei Bedarf für die Anschlussunterbringung zur Verfügung gestellt.

Kämmerer Andreas Linge informierte hierzu, dass ab kommenden Jahr anerkannte Asylbewerber in einer Sammelunterkunft wohnen bleiben dürfen und nicht wie bisher sofort ausziehen müssen. Die Kosten für die Unterbringung übernimmt allerdings wie bisher die Gemeinde. Ob man die benötigten Plätze mieten werde oder sich schon an den Baukosten der Anlage beteilige, sei im Moment noch nicht geklärt, antwortete Trettner auf eine Nachfrage von Christel Staudenmaier (WIR).

Die Größe von 21 Quadratmetern je Wohneinheit für drei Personen überschreite die gesetzlichen Vorgaben sogar leicht, informierte der Hauptamtsleiter Thomas Winterhalter. Ob Familien, Männer oder nur Frauen untergebracht werden, wisse man nicht. „Über die Belegung entscheidet das Landratsamt“, so Trettner. Mit einer Beschränkung der Baugenehmigung auf die Unterbringung von Asylbewerbern will man absichern, dass auf dem Gelände an der Autobahnauffahrt nicht dauerhaft Mietwohnungen entstehen.

Zurzeit sind zehn Flüchtlinge in der Marbacher Straße untergebracht. Mit der geplanten Nutzung der Häuser und der Wohnanlage werden hier bis zu 85 Menschen wohnen. Insgesamt könnte die Zahl der Asylbewerber in der Gemeinde Pleidelsheim von 43 auf 139 ansteigen. „Damit haben wir unsere Pflicht auf jeden Fall erfüllt“, stellte der Verwaltungschef Trettner fest. Aber man wisse nicht, wie sich der Flüchtlingszustrom weiter entwickeln wird und wie viele Asylbewerber noch kommen.