Maximilian Singer (gelb) grätscht in Ball und Gegenspieler hinein. Foto: avanti

Das Bezirksliga-Team aus Pleidelsheim macht durch den 3:2 (2:1)-Sieg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Pleidelsheim - Es geht aufwärts beim GSV Pleidelsheim. Zur Winterpause hatten einige das Team schon komplett abgeschrieben. Spätestens seit gestern ist die Mannschaft um Trainer Rolf Hochberger aber wieder ganz dick im Geschäft um den Klassenerhalt. Denn mit dem 3:2-Erfolg im Derby gegen den TSV 1899 Benningen rückte der GSV bis auf drei Punkte auf den Relegationsplatz heran. Die Benninger müssen indes aufpassen, in den letzten Spielen nicht auch noch in den Abstiegsstrudel zu rutschen. Denn sie haben jetzt nur noch zwei Zähler Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz. Diese Tatsache, sowie die Leistung seines Teams ärgerte Trainer Marc Reinhardt gestern ziemlich.

„Ich bin schwer enttäuscht von der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben völlig verdient verloren, denn wir hatten zu keinem Zeitpunkt die richtige Einstellung“, ärgerte er sich. „Wir haben so emotionslos und leidenschaftslos wie noch nie in dieser Saison gespielt. Und das in einem Derby, in dem es um viel ging. Ich verstehe das nicht“, haderte er. Sein Trainergegenüber Rolf Hochberger strahlte indes über das ganze Gesicht. „Wir waren besser. Vor allem in der ersten Halbzeit“, meinte er. Leidenschaftlich, temporeich und aggressiv präsentierten sich seine Jungs da. Sie jagten jedem Ball nach und warfen sofort alles nach vorne, sobald sie ihn hatten. Benningen kam in der ersten halben Stunde kaum dazu, sich zu befreien und musste deshalb auch folgerichtig zwei Tore einstecken. Erst rutschte Maximilian Singer nach einer schönen Hereingabe von rechts noch am langen Pfosten in den Ball hinein und vollendete damit zum 1:0 (19.), später köpfte er lehrbuchmäßig nach einer Flanke von Aaron Hachmann zum 2:0 (30.) ein.

Die Führung – sie war zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient und hätte noch höher ausfallen können. „Ein paar Spieler haben dann aber ihre Positionen gewechselt und das war nicht so gut“, analysierte Hochberger. Dass 1:2 aus Sicht des GSV war ein Geschenk. Anstatt ohne Not zu klären machte Canida Onchoke den Ball wieder heiß und musste dann zu unfairen Mitteln greifen, um die Situation zu klären. Die Folge: Ein Foulelfmeter und das 1:2. Damit war die Partie wieder offen, prickelnd wurde sie in Hälfte zwei aber nicht. Zahlreiche Fouls und Unterbrechungen machten einen Spielfluss unmöglich. Beide Teams waren fast nur durch Standards gefährlich. Einzige Ausnahme: Nach einem schönen Doppelpass mit Julian Reiser traf Markus Tränkle in der 83. Minute zum 3:1 für die Hausherren. Marco Djurdjevic verkürzte zwar noch in der 89. Minute auf 2:3 aus Sicht des TSV, zu mehr reichte es für die Benninger an diesem Tag aber nicht. Und hätte es das, wäre es unverdient gewesen. „Wir haben eine Top-Ausgangsposition vor dem Spiel weggeschmissen. Hätten wir gewonnen, wären wir so gut wie sicher. Jetzt müssen wir weiter kämpfen“, meinte Benningens Coach Marc Reinhardt und war dementsprechend bedient.