Dieses Bild wird es beim GSV nicht mehr geben: Fabio Giunta und Ömer Vural jubeln gemeinsam. David Pristl (links) hat den Verein ebenfalls verlassen. Björn Rothkopf (rechts) muss jetzt – so wie einige andere auch – noch mehr Verantwortung übernehmen. Foto: Archiv (Baumann)

Das Thema Aufstieg ist abgehakt: Nach zahlreichen Abgängen müssen sich die Bezirksliga-Fußballer nun erstmal neu sortieren.

Pleidelsheim - So hatte man sich das beim GSV Pleidelsheim sicherlich nicht vorgestellt. Zweimal waren die Bezirksliga-Fußballer in den vergangenen beiden Jahren in der Aufstiegs-Relegation gescheitert. Im dritten Anlauf sollte es nun klappen. Vor der Saison gab es deshalb einen Umbruch im Team. Zehn Abgängen standen drei Neuzugänge gegenüber. Ansonsten setzte man auf Spieler aus der eigenen Jugend. Nun, in der Winterpause, rangiert das Team auf dem siebten Tabellenplatz. Der zweite Rang, der zumindest zur Relegation berechtigt und auf dem aktuell der FV Ingersheim steht, ist in weiter Ferne. Hinzu kommt, dass das Team in der Pause erneut einen personellen Rückschlag hinnehmen musste. Nach dem Rauswurf von Trainer Thilo Koch verließen gleich fünf Akteure, darunter einige Leistungsträger, den Verein. Kein Wunder also, dass Semso Sinanovic, der neue Trainer des GSV, sagt: „Wir wollen die Saison jetzt nur noch gut zu Ende bringen, uns neu sortieren und dann nächstes Jahr wieder angreifen.“

Denn der Zug Richtung Aufstieg ist definitiv abgefahren. 17 Zähler beträgt der Rückstand zu Platz zwei, den Abstiegsrängen ist man da erheblich näher. Neun Punkte haben die Pleidelsheimer Vorsprung auf TKSZ Ludwigsburg, die auf Platz 13 und damit dem Relegationsplatz liegen. Dass man selbst noch einmal in Abstiegsgefahr gerät, daran glaubt in Pleidelsheim aber keiner. „Die Mannschaft macht einen sehr guten Eindruck. Die Spieler sind gewillt und kommen immer ins Training“, berichtetSinanovic, der bislang die A-Jugend des GSV trainierte, in der Rückrunde nun aber beide Teams coachen wird. Ein Problem könnte in seinen Augen nur die dünne Personaldecke werden. 19 Akteure stehen jetzt im Kader – darunter zwei Torhüter. Heißt: Verletzen sollte sich keiner, sonst kann es schnell eng werden. „Wir haben zur Not aber noch sechs, sieben Spieler aus der zweiten Mannschaft und der A-Jugend, die aushelfen könnten“, erklärt Semso Sinanovic, hofft aber, dass dieser Fall nicht eintreten wird. Denn die Abgänge von Daniel Schick, David Pristl, Fabio Giunta, Ömer Vural und Marco Völlm wiegen schon schwer genug. Ihr Fehlen wird sich bemerkbar machen, auch wenn mit den Brüdern Senad und Suad Quni zwei neue Mittelfeldspieler geholt wurden.

„Ich weiß gar nicht, woher sie kamen, aber sie können überall im Mittelfeld eingesetzt werden“, berichtet der Coach. Mit Lukas Heusel, Canida Onchoke, Björn Rothkopf, Kevin Merkler, Daniel Pfeiffer und Robin Bender hat er hier weitere Alternativen. Eine neue Option bekamen Sinanovic und sein Co-Trainer Achim Merkler im Tor hinzu. Michael Winter wechselte von der SG GTSV Langenbrettach zum GSV Pleidelsheim und präsentierte sich in der bisherigen Vorbereitung gut. „Sascha Becker war zuletzt krank, deshalb hat Michael immer gespielt. Letztlich machen aber beide einen sehr guten Eindruck“, sagt Sinanovic. Wer zum ersten Pflichtspiel als Nummer eins im Kasten steht, ist deshalb noch offen. „Die Entscheidung wird schwer“, sagt der GSV-Trainer.

In der Abwehr kann der GSV weiterhin auf Adrian Betz, Keven Metsch, Kai Zangl, Giovanni Cardinale und Marcel Haug bauen. Aus der A-Jugend stehen zudem Manuel Schneider, Pascal Rommel und Max Windeisen bereit. Im Angriff sollen es Michael Edelmann, Aaron Hachmann und Jens Metsch richten. „Wir werden uns jetzt in der Rückrunde ein Bild von der Mannschaft machen und dann langsam schon für kommende Saison planen“, sagt Semso Sinanovic. Heute Abend treten er und sein Team jetzt aber erstmal zu einem weiteren Test an. Um 19.30 Uhr erwartet der GSV den TSV Affalterbach. Am Sonntag spielt man dann um 14 Uhr gegen den TSV Grünbühl. Das erste Ligaspiel nach der Winterpause findet schließlich am 8. März um 15 Uhr beim TSV Schwieberdingen statt. In diesem kann das Team dann erstmals zeigen, wie es den erneuten personellen Umbruch und die Unruhe vor der Winterpause weggesteckt hat.