FC-Kapitän Kordian Zieba im Duell mit drei Pleidelsheimern. Foto: avanti

Mit einem 5:1 (2:0) beim GSV Pleidelsheim zieht der FC ins Finale des Fußball-Bezirkspokals ein.

Pleidelsheim - Der Favorit hat sich durchgesetzt, Fußball-Bezirksligist FC Marbach steht nach einem 5:1 (2:0) beimA-Ligisten GSV Pleidelsheim im Finale des Bezirkspokals. Eine klare Sache könnte man meinen, dennoch war GSV-Trainer Frank Weiden keinesfalls enttäuscht von seiner Mannschaft: „Wir haben sehr gut mitgehalten, Marbach war cleverer und effektiver. Die ersten zwei Toren waren natürlich Dummheit in der Abwehr, und dann rennt man hinterher.“

Nicht einmal eine halbe Minute war gespielt, als die GSV-Defensive bei einem Pass von Luca Heinrich offenbar noch nicht auf dem Platz war. Nesreddin Kenniche war auf und davon und ließ Keeper Manuel Michler keine Chance. Noch ärgerlicher aus Pleidelsheimer Sicht das 0:2: Nach einer Ecke standen gleich drei GSV-Spieler um den Ball. Doch statt richtig zu klären, landete der Ball direkt bei FC-Innenverteidiger Haiko Eggert, der sich nicht lange bitten ließ und aus rund zehn Meter vollstreckte (17.). In der Viertelstunde zwischen diesen Treffern hätte es durchaus noch dreimal klingeln können. Zweimal war Kenniche über die rechte Seite in denGSV- Strafraum gestürmt, einmal scheiterte er an Michler, das andere Mal legte er auf Steffen Leibold zurück, dessen Schuss aber knapp über das Tor ging. Auf der anderen Seite war es Sascha Ebert, der um ein Haar den Ausgleich erzielte, als sein Distanzschuss an die Latte krachte. Und in der 21. Minute hatte Ebert nochmal Pech, als er den Ball zwar an FC-Keeper Dennis Wendler vorbeilegte, die Kugel aber vom Innenpfosten wieder ins Feld prallte.

In der zweiten Halbzeit standen die Marbacher tiefer und lauerten auf Konter. Ein solcher führte in der 64. Minute zum 0:3. Tim Vogel war über die linke Seite in den Strafraum eingedrungen und legte für Leibold auf. „Auch da habe ich uns noch nicht aufgegeben“, sagte Frank Weiden. Und selbst nachdem der FC zwei weitere Großchancen vergeben hatte und Marc Dewald mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war, kämpften seine Spieler weiter – mit Erfolg. Nach einem Fehler in der Marbacher Abwehr erzielte der eingewechselte Maximilian Singer das 1:3. Die Pleidelsheimer machten nun noch weiter auf, um vielleicht doch noch das Spiel zu drehen – und liefen in der Schlussphase in zwei Konter, die Angelo de Capua (85.) und Sebastian Feilner (89.) zum 1:5-Endstand nutzten. Quasi mit dem Schlusspfiff hätte der GSV noch mit einem an Aaron Hachmann verschuldeten Foulelfmeter das zweite Tor machen können. Doch Sascha Ebert und Adrian Betz versuchten es mit dem sogenannten „Cruyff-Trick“, bei dem der eigentliche Schütze den Ball für den Mitspieler auflegt. Allerdings war Betz viel zu früh losgelaufen, der Schiedsrichter pfiff die Aktion und das Spiel ab. „Keine Ahnung, was sie sich dabei gedacht haben“, sagte Frank Weiden kopfschüttelnd. „Ich hau auf das Ding drauf und fertig. Aber das war Schnullibulli“, was in der Dialektik des gebürtigen Kölners so viel wie Firlefanz oder Unfug bedeutet.

Aus Sicht von FC-Trainer Christian Seeber „haben uns die beiden frühen Tore natürlich in die Karten gespielt“. Das Ergebnis sei sicherlich ein oder gar zwei Treffer zu hoch ausgefallen, „denn die Pleidelsheimer waren wirklich gut. So ein Spiel kann durchaus mal kippen“, befand er nicht zuletzt mit Blick auf die beiden Aluminiumtreffer. „Aber letztlich hat uns der GSV dann am Ende die Räume geboten, und wir haben sie genutzt.“ Das Finale bestreitet der FC Marbach am 25. Mai gegen den TSV Flacht, der im zweiten Halbfinale mit 2:1 gegen die SGM Riexingen gewann. GSV Pleidelsheim:
Michler – Betz, Ebert, Fausel (49. Miandoabi), Tränkle – Lipic, Pace, Gronbach (67. Singer), Dewald, Bendler (39. Schneider) – Hachmann FC Marbach:
Wendler – Weinzierl, Eggert, Schreckenberger, Yildirim – Zieba, Heinrich (64. Fees), Leibold, Vogel (87. Feilner) – Kodal (46. de Capua), Kenniche (74. Benz)