Angelo de Capua sorgt mit dem 3:0 für die Entscheidung. Foto: Alexander Becher

In der Fußball-Bezirksliga gewinnt Landesliga-Absteiger FC Marbach beim GSV Pleidelsheim klar mit 4:0 (2:0).

Pleidelsheim - Am Ende vielleicht etwas zu hoch, doch „aufgrund der ersten Halbzeit absolut verdient“, wie es GSV-Trainer Benjamin Thimm formulierte, hat der FC Marbach das Bezirksliga-Derby beim GSV Pleidelsheim mit 4:0 (2:0) gewonnen. „Wir waren in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht da und haben keine Zweikämpfe angenommen“, analysierte Thimm. „Zudem hat der FC die hohen Temperaturen vom Kopf her besser weggesteckt.“ Auf Deutsch: Die Marbacher liefen einfach mehr und schneller.

Zudem unterliefen den Pleidelsheimern auch noch einige Fehler. So konnte Patrick Flamme den Ball nach einem weiten Einwurf am Fünf-Meter-Raum nahezu unbedrängt annehmen und zum 0:1 in die Maschen hämmern (5.). „Das Tor darf so niemals fallen“, ärgerte sich Thimm. Und beim 0:2 in der 33. Minute hatte sein Team „das Zentrum völlig offen gelassen“. Mit zwei schnellen Pässen hatten Angelos de Capua und Flamm die GSV-Defensive ausgehebelt, Nicola de Pilla vollstreckte eiskalt. Zehn Minuten zuvor hatte er noch nach Vorarbeit von de Capua aus wenigen Metern GSV-Keeper Michael Winter angeschossen. Und auch sonst mussten sich die Schillerstädter in der ersten Halbzeit vielleicht noch den Vorwurf machen lassen, ihre spielerische und kämpferische Überlegenheit nicht in weitere Tore umgemünzt zu haben. Dass der FC-Coach nach der Partie meinte, sein Team „habe auch in den ersten 45 Minuten kein Topspiel gezeigt“, überraschte dennoch etwas. Denn abgesehen von der mangelnden Chancenauswertung hatte man die Pleidelsheimer förmlich an die Wand gespielt.

Nach dem Wechsel wollten die Marbacher „etwas tiefer stehen und die dadurch enger werdenden Räume zu schnellen Angriffen nutzen“, wie Christian Seeber später erklärte. Allerdings funktionierte dies nicht wirklich. Denn nun zeigten sich die Pleidelsheimer wesentlich bissiger, gewannen mehr Zweikämpfe und hatten mehr Ballbesitz. Wirkliche Großchancen blieben aber Mangelware und wurden dann nicht genutzt. „Vielleicht hätten wir noch mal eine Chance gehabt, wenn Thomas Muth den Anschlusstreffer macht“, sinnierte Benjamin Thimm. Sein Stürmer war in der 49. Minute frei vor dem Marbacher Tor an Keeper Dennis Vorbusch gescheitert. Die zweite sehr gute Möglichkeit vergab kurz darauf der ansonsten weitestgehend abgemeldete Marco Montesano, als er aus spitzem Winkel aufs Tor schoss, statt es mit einem scharfen Pass ins Zentrum zu versuchen. So wurde der Ball eine sichere Beute für Vorbusch. Da die Platzherren ihr spielerisches Übergewicht nicht nutzten, sorgte der FC für die Entscheidung. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld öffnete Kordian Zieba mit einem schönen Diagonalpass den Platz. Der pfeilschnelle Angelo de Capua überlief Matteo Varkas und sorgte mit einem platzierten Schuss ins lange Eck für das 0:3 in der 77. Minute. „Genau so wollten wir es eigentlich von Beginn der zweiten Hälfte an spielen“, urteilte Christian Seeber. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff nutzte dann Jerry Kleiss noch einen Schnitzer in der GSV-Abwehr zum 0:4-Endstand. Doch Benjamin Thimm analysierte völlig korrekt: „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren.“

GSV Pleidelsheim:
Winter – Tränkle, Cardinal, Metsch (69. Dedeli), Heusel – Rothkopf (46. Glietti), Bender, Merkler (46. Varkas), Pace (39. Ebert) – Muth, Montesano. FC Marbach:
Vorbusch – Weinzierl, Kolak, Eggert, Kleiss – Zieba, Bez, Yildirim (58. Fees), de Capua (79. Kramer) – de Pilla (58. Sremac), Flamm (75. Kraguljac).