Martin Laurer möchte Kindern Spaß an kleinen Flitzern ermöglichen. Foto: Frank Wittmer

Verein Kinderauto sponsert Spielautos für benachteiligte Familien, Krabbeltreffs, Vereine und Kitas.

Pleidelsheim - Für das Bobby-Car bin ich eindeutig zu groß“, stellt Michael Laurer schmunzelnd fest. Spaß an kleinen Flitzern hat der bald zweifache Familienpapa aber immer noch. Und mit Sascha Schmoll, einem Freund seit Jugendtagen, will er helfen, dass möglichst alle Kinder an dieser Freude teilhaben können.

Nicht alle Jungen und Mädchen haben die Möglichkeit, mit einem Rutschauto durch die Gegend zu flitzen. Sicher mit ein Grund, warum die Förderung von Bewegung bei benachteiligten Kindern besonders schwierig ist. „Viele Familien können sich so ein Fahrzeug nicht leisten“, hat Laurer festgestellt. Statt Geschenken für die Hochzeit oder andere Feste wollten die beiden lieber etwas Gutes initiieren.

In öffentlichen Kindertreffs oder Gruppen, die von Vereinen oder Initiativen getragen werden, fehlt es an Pukylinos, Bobby-Cars oder wie die Fahrzeuge auch immer heißen. „Wir bevorzugen keine bestimmte Marke, wobei sich manche Modelle durchaus bewährt haben“, betont Laurer, der auf Nachfrage klarstellt, dass sie mit keiner bestimmten Firma zusammenarbeiten. „Wir sind ein gemeinnütziger Verein und kaufen alle Fahrzeuge bei Händlern in der Region.“

Neben der direkten Unterstützung von Familien haben die Aktiven vom Verein „Kinderauto“ bemerkt, dass viele Kitas, Krabbelgruppen oder Initiativen der Asylarbeitskreise sich solche Fahrzeuge, die schnell 50 oder sogar Richtung hundert Euro kosten können, nicht leisten können, wie Michael Laurer weiter beschreibt. „Da geht es um die Kinderbetreuung von Asylbewerbern, während Mama und Papa den Deutschkurs besuchen oder um eine kirchliche Gruppe, die bislang kein solches Fahrzeug hatte. Wir helfen gerne!“

Der Rheinländer hat aber schon bemerkt, dass man sich hierzulande etwas schwerer tut, um Unterstützung zu bitten. „Wir haben derzeit eher das Problem, die Bedürftigkeit zu ermitteln als an Spenden oder Spender ranzukommen.“ Sprich: Wer sich ein solches Fahrzeug wünscht, soll sich einfach melden.

In Dortmund oder Berlin, wo der Verein ebenfalls aktiv ist, habe man der „Bärenstarkgruppe“ des Kinderschutzbundes sowie dem „Café International“ des Evangelischen Kirchenkreises Fahrzeuge überreicht. Und auch in den beiden Pleidelsheimer Kinderhäusern „Sommerhalde“ und „Regenbogen“ dürfen die Kleinen mit den beliebten Rutschfahrzeugen über die Flure der Einrichtungen flitzen.

„Wir geben auch gut erhaltene, gebrauchte Fahrzeuge weiter“, freut sich Laurer sowohl über Spenden als auch Ideen, wo diese gebraucht werden könnten. Auf dem Pleidelsheimer Weihnachtsmarkt Anfang Dezember konnten die Ehrenamtlichen hierfür viele gute Kontakte knüpfen.

Die Idee zur Vereinsgründung hatten die beiden Freunde schon 2014. „Es hat aber bis ins Frühjahr 2016 gedauert, bis wir unseren Verein auch tatsächlich eintragen konnten. Die juristischen Hürden sind schon ziemlich hoch.“ Die elf Gründungsmitglieder, allesamt Freunde oder Familie, sind dem Verein treu geblieben. Bei 20 Euro Beitrag im Jahr freue man sich über weitere Mitglieder.

Insgesamt 15 neue Fahrzeuge habe man seit Dezember 2016 an verschiedene Einrichtung überreichen können. Man sei dabei nicht auf bestimmte Orte beschränkt. „Wenn ein Verein, eine Gruppe, eine Kita, ein Hort oder auch eine Familie sich über ein Fahrzeug freut, sollen sie sich einfach bei uns melden. Die Kontaktmöglichkeiten und weitere Informationen finden sich im Internet unter der Adresse www.kinderauto-ev.de.