Die Handharmonika-Spieler haben das Fest musikalisch eröffnet. Foto: avanti


In lauschiger Atmosphäre ist der Kultursommer abgelaufen. Gastgeber war der Kreis-Chor.

Pleidelsheim - Der Pleidelsheimer Kultursommer zeigte sich in seiner 2. Auflage als Festival ganz unterschiedlicher Chorstimmen. Verständlich, wird die Veranstaltung doch vom Kreis-Chor im Chorverband Mittlerer Neckar auf die Beine gestellt. Und der hat sich „die Freude am Singen, den Wunsch nach mehr Leistung, eine andere Chorliteratur als im ‚Heimatverein’ sowie höchste Anforderungen an Einsatz und Konzentration“ auf die Fahnen geschrieben. Darüber hinaus hat der Chor mit dem diesjährigen Kultursommer ein abermals abwechslungsreiches Angebot aus Musik und Kultur geschaffen. Am Samstag luden die rund 45 Mitglieder, die von Holger Frank Heimsch einfallsreich dirigiert werden, ihre Gäste erneut auf das Areal des von Gerd Warttinger gegründeten Heimatmuseums ein, wo unter dem Motto „Sommer.Nacht.Traum.“ nicht nur die eigenen Stimmen, sondern eben auch die befreundeter Chöre erklangen.

Für den schwungvoll-musikalischen Auftakt aber ertönten erst einmal keine Gesangsstimmen: Die Eröffnung war den Freunden der Handharmonika-Abteilung Pleidelsheim und Ingersheim vorbehalten, die ein virtuos dargebotenes Programm auf ihren Handzuginstrumenten präsentierten und Lust auf Mehr machten.

So durften sich die Gäste später auch an den App-Stream-Singers aus Affalterbach erfreuen, die zehnjähriges Bestehen feiern. Dirigent Benjamin Steinhoff hat sein singendes Team professionell begleitet als dieses lustvoll und engagiert Songs wie „Seasons of Love“, „Mambo“ oder „Dir gehört mein Herz“ aus „Tarzan“ intoniert hat. Wer die Swinging Voices aus Oberstenfeld kennt, der weiß, dass auch Leiterin Timea Toth ihren Chor stets in Schwung versetzt und zur Hochform anregt. Gewohnt mitreißend agierte die Sängergemeinschaft deshalb auch in Pleidelsheim. Der Gastgeber selbst ließ sich mit launig interpretierten Liedern hören, wie etwa der „Launischen Forelle“ von Schubert oder dem ironisch-witzigen Song „Für Frauen ist das kein Problem“. Außerdem motivierte Holger Frank Heimsch die Zuhörer, gemeinsam mit den Sängern einen Klangkörper zu bilden: Beim Kreis-Chor ist es Tradition, das Publikum zum Mitsingen anzuregen.

Frisch-freudig und kess ging es darauf mit den „Joyful Kids“ zur Sache, ein Chor der sich aus der Kirchengemeinde gebildet hat und christlich inspirierte Gedanken streut. Das tun auch die noch ausschließlich weiblichen Stimmen von „Joyful Noise“, die ihren Klang zum Lobpreis erheben und teils mit Solo-Einlagen glänzten. Pfarrerin Tabea Hartmannn leitet die Chöre. Ein weiterer Höhepunkt im Programm dürfte auch Tatjana Geßler gewesen sein.

Wer die SWR-Moderatorin und Autorin mal nicht auf dem Bildschirm, sondern auf der Bühne erleben wollte, hatte am Samstag gleich dreimal die Gelegenheit. Geßler präsentierte ihre gefühlvollen Songs gemeinsam mit ihrer Band – dieses Mal ohne Hündin Fini. Zu einem Sommerfest gehört aber nicht nur der akustische Genuss. Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt: ein Kuchenbuffet stand ebenso bereit wie herzhafte Schmankerl.