Die Eintracht führte Ausschnitte aus dem Zigeunerbaron auf. Foto: Frank Wittmer

Die GSV Eintracht feiert ihren 125. Geburtstag mit vielen musikalischen Gästen.

Pleidelsheim - Ein musikalisches Feuerwerk hat die GSV Eintracht am Samstagabend in der Festhalle abgebrannt, am Ende des über dreistündigen Jubiläumsabends sogar im wörtlichen Sinne: Alle 70 Akteure des Abends waren in gleißendes Licht getaucht. Zu den 330 Festgästen in der Halle gesellten sich noch der Männerchor vom Liederkranz Gültstein/Tailfingen, ebenfalls unter dem Dirigat von Ruth Munz-Bechtel, sowie das Kammerorchester unter der Leitung von Michael Davis. Als Solisten brillierten Robin Neck und Sarah Reberg, die allerdings aufgrund einer krankheitsbedingten Unpässlichkeit im zweiten Teil spontan von Hanne Ilg vertreten werden musste.

Fulminant war schon der Auftakt des Jubiläumskonzerts zum 125-jährigen Bestehen: Mit Händels „Feuerwerksmusik“ ging es in die ersten Runde. Der Chor hatte mit „Freudenklang, Festgesang“ seinen ersten sehr passenden Auftritt. Bei „Die Rose“, auch unter „Liebe ist . . .“ sehr bekannt, zeigten die Sänger von der Pleidelsheimer Eintracht ihre hohe gesangliche Geschlossenheit und Intonationssicherheit, da bis auf wenige dezente Akkorde von Harald Sigle am Flügel der Chor weitgehend A capella sang.

Vorsitzender Hans-Helmut Jülicher freute sich über die zahlreichen Musikfreunde, die den stolzen Geburtstag mitfeierten. Die Eintracht blicke auf 125 Jahre Chorgesang in Pleidelsheim zurück. Gleichzeitig feiere man die 1957 erfolgte Neugründung im GSV Pleidelsheim, seither singen auch Frauen mit. „Wir können heute also mit Fug und Recht von der Diamantenen Hochzeit sprechen“, stellte Jülicher fest. Man habe „über lange Zeit gegen alle Widrigkeiten zusammengehalten“ und fühle sich weiterhin der „achtsamen Pflege des deutschsprachigen Liedes“ verpflichtet, auch wenn es die „Ausgründung englischsprechender Chöre“ gebe, spielte Jülicher auf die Soundsation an, ohne den „jungen Chor“ explizit zu nennen, der musikalisch wie personell seit Anfang des Jahres eigene Wege geht.

Bürgermeister Ralf Trettner war sich sicher, dass die Eintracht auch in 25 Jahren zum 150-jährigen Bestehen weiterhin eine „Konstante in dem sich ändernden Ortsgeschehen“ sein werde. Mit einem Scheck über 500 Euro will die Gemeinde ihren Teil dazu beitragen. Gertrud Eisenhardt führte „charmant und sachkundig“, so Jülicher, durchs Programm und steuerte mit ihrer Schwester Hanne Ilg ein bejubeltes Katzenduett bei. Auch der Auftritt der musikalischen Männer des befreundeten Liederkranzes begeisterte das Publikum.

Mit dem „Chor der Gefangenen“ ging es in die Pause. Im zweiten Teil zeigte die Eintracht Teile des Zigeunerbarons, die die Sängerinnen und Sänger auch schon in der ungarischen Partnergemeinde aufgeführt hatten – im besten Sinne des Konzertmottos „Highlights aus 125 Jahren“.