Bürgermeister Ralf Trettner (rechts) ehrt die Feuerwehrleute. Foto: Frank Wittmer

Der neue Feuerwehr-Kommandant Timo Günther ist bei der Hauptversammlung der Pleidelsheimer Wehr gelobt worden. Sein Führungsstil eint die Floriansjünger.

Pleidelsheim - E

inige Misstöne gab es bei der Hauptversammlung der Pleidelsheimer Feuerwehr am Freitagabend. Der Obmann der Alterswehr und frühere Kommandant Jochen Fischer zollte seinem Nach-Nachfolger Timo Günther nach dessen ersten Jahr als Führungskraft Respekt und Anerkennung.

So weit, so gut. Mit den Worten: „Du hast den Karren, den dein Vorgänger in den Dreck gefahren hat, schnell wieder flott bekommen“, feuerte Fischer eine Breitseite auf Frank Holzwarth ab, der nach Fischer das Kommandantenamt von 2006 bis 2016 Kommandant innehatte.

Bürgermeister Ralf Trettner griff Fischer in scharfem Ton an: „Hier Kritik an Personen zu üben, die nicht anwesend sind, ist kein guter Stil.“ Zudem entspreche die Äußerung nicht den Tatsachen. „Holzwarth hat den Karren nicht in den Dreck gefahren. Nicht alles, aber vieles war gut, was er in zehn Jahren als Kommandant gemacht hat.“

Einig war man sich jedenfalls darin, dass Timo Günther in den ersten zwölf Monaten als Kommandant viel bewegt habe, betonte Trettner, zum Beispiel den Feuerwehrbedarfsplan so weit fertig gestellt, dass er in Kürze dem Gemeinderat vorgestellt werden kann. „Hier wird aufgezeigt, wie es in den nächsten Jahren voran gehen kann.“

Auch Fischer lobte den Führungsstil des neuen Kommandanten: „Du hast mit deiner Sachlichkeit, Menschlichkeit, Ehrlichkeit und hoher Fachkenntnis, mit deiner Ruhe und der Art mit Menschen umzugehen, die Familie Feuerwehr wieder zusammengebracht.“ Mit seinem Stellvertreter Michael Landsperger und Kassier Stefan Lörcher habe die Feuerwehr Pleidelsheim jetzt ein „magisches Dreieck“ wie einst der VfB mit Bobic, Elber und Balakov.

Mit 38 aktiven Feuerwehrmännern und acht Frauen ist man gut aufgestellt. Nico Holzwarth, Robin Bölling, Marc Neubauer und als Tagesausrücker Tobias Schaffroth wurden neu verpflichtet.

Marcella Guerrero-Rössler, Kai Schulz und Michael Herold wurden zur Oberfeuerwehrfrau beziehungsweise –mann verpflichtet, zur Hauptfeuerwehrfrau beziehungsweise –mann wurden Schriftführerin Isabel Mäule, Ingrid Härer und Maximilian Feiss befördert. Löschmeister darf sich Stefan Lörcher nennen, Michael Landsperger Oberlöschmeister und Timo Günther Hauptbrandmeister. Für 40 Jahre im aktiven Dienst bekam Kurt Lämmle das Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Gold.

Bei zehn Fehlalarmen, von denen zwei auf das Konto eines mittlerweile gefassten Übeltäters gingen, waren im Gegensatz zu anderen Gemeinden keine Brandmeldeanlagen dabei. Erfreulich sei auch, dass bei 90 Einsatzstellen, wovon alleine 40 beim Starkregen am 22. Juli zu Buche stehen, keine ernsthaften Verletzungen zu beklagen waren. Bei einem auch emotional schweren Einsatz musste der eingeklemmte Fahrer eines Kleinlasters befreit werden, was zwei Stunden größter Anstrengung bedeutete: „Dieser Einsatz hat uns gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt und das Miteinander in einer Feuerwehr sind. Wir konnten uns aufeinander verlassen und haben an einem Strang gezogen“, lobte Günther seine Mannschaft.