Der Anbau im Osten (links) öffnet das Rathaus zum Marktplatz hin und schafft Platz für ein Café und das Bürgermeisterbüro. Foto: KMB

Der Siegerentwurf im Architektenwettbewerb für das Pleidelsheimer Rathaus sind einen moderaten Umbau vor.

Pleidelsheim – Ob Ralf Trettner künftig seine Arbeit über einem Eiscafé verrichten wird, ist noch nicht sicher, aber im Plan des Siegerentwurfes zum Umbau schon mal so eingezeichnet. „Es soll auf jeden Fall eine Nutzung des Anbaus im Erdgeschoss geben, das die Attraktivität des Rathauses zum Marktplatz hin steigert. Da gibt es viele Ideen, ein Eiscafé wäre eine Möglichkeit.“ Die dem Rathauschef aber durchaus sympathisch wäre, das ist Trettner anzumerken.

Beim Umbau des Rathauses geht es gleich um mehreres: Zum einen ist der über 40 Jahre alte Betonbau an mehreren Stellen sanierungsbedürftig, zum anderen nicht barrierefrei und zum Dritten mangelt es an Platz. Weil man mit der „Neuen Mitte“ den Sprung ins Landessanierungsprogramm geschafft hat und insgesamt 1,35 Millionen Euro an Zuschüssen abgerufen werden können, hat der Gemeinderat einen Wettbewerb unter drei Architektenbüros beschlossen. Die drei Entwürfe werden noch bis zum 16. September im Sitzungssaal des Rathauses aushängen. Am Donnerstag, 17. September, um 19 Uhr lädt die Gemeinde zur Versammlung in den Saal der Bürgerstuben ein. Hier wird Trettner vor allem die Vorzüge des Siegerentwurfes erläutern.

Entschieden hat sich der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung für den Entwurf des Ludwigsburger Büros KMB. Eher nüchtern-sachlich wird die Außenfassade gedämmt und mit hellem Naturstein optisch aufgewertet. Im Inneren wird sich an der Beton-Holz-Optik nur wenig ändern. Ein zentraler Aufzug erschließt die Halbgeschosse komplett barrierefrei.

Der durch die hier vorhandenen Parkplätze häufig genutzte Nebeneingang wird verbreitert und im Erdgeschoss ein neues Foyer geschaffen. Hier gelangt man zum Bürgerbüro und dem Haupt- und Umweltamt. Im ersten Stock nimmt die Kämmerei einen Großteil der Räume ein. Über dem Bürgerbüro ist Platz für ein 56 Quadratmeter großes Trauzimmer.

Diese repräsentativen Räume sollen verglast werden und sich so nach außen hin öffnen, ebenso der Sitzungssaal, der mit einem Oberlichtband heller werden soll. Ob in dem 81 Quadratmeter großen Saal künftig ein „runder Tisch“ stehen wird, wie auf den Plänen eingezeichnet, oder die bisherige Sitzordnung beibehalten wird, ist in diesem Stadium noch nicht festgelegt.

Erweitert wird das Rathaus Richtung Bürgersaal hin. Der jetzt schon bestehende Anbau wird aufgestockt, um Platz für das Büro des Bürgermeisters und ein weiteres Besprechungszimmer zu schaffen. Oben wird es eine große Dachterrasse geben, auch „Sommersozialraum“ genannt.

Sollte der Gemeinderat den Baubeschluss fassen, rechnet Trettner mit dem Baubeginn im Herbst 2016. Der Kostenrahmen lasse sich noch nicht exakt beziffern, so der Bürgermeister. Laut Haushaltsplanung wären maximal 4,5 Millionen Euro möglich, wobei Trettner eher mit nur rund 3,5 Millionen Euro rechnet.