Früher sind in dem Turm unter anderem Pesttote aufgebahrt worden. Foto: Frank Wittmer

Das fast 400 Jahre alte Grufthäusle braucht eine Instandsetzung.

Pleidelsheim - Das „Friedhofstürmle“ auf der400 Jahre alten Friedhofsmauer muss dringend saniert werden. Die Instandsetzung, Ergänzung und Verstärkung der Fachwerkkonstruktion steht schon länger auf der Agenda der Verwaltung. Die Abstimmung mit dem Denkmalamt hat sich allerdings hingezogen. „Nachdem die Baugenehmigung endlich da ist, sollten wir das auch angehen“, informierte Bürgermeister Ralf Trettner den Gemeinderat am Donnerstag. Die Kosten für Zimmererarbeiten belaufen sich auf33 000 Euro und für einen neuen Anstrich werden 7000 Euro veranschlagt, insgesamt müssen also rund 40 000 Euro von der Kommune investiert werden.

Das im Jahr 1630 errichtete Türmchen diente als Totenhaus zum Aufbahren der Pesttoten, der Ortsfremden und der im Neckar ertrunkenen Personen. Später wurde das Türmchen auch „Grufthäusle“ genannt. 1932 und 1990 wurde das Friedhofstürmle jeweils saniert und die Kugel der Wetterfahne mit Urkunden gefüllt.

Warum kein Pleidelsheimer Unternehmen bei der Sanierung zum Zug komme, wollte Ernst Speer (FWV) wissen. Das Denkmalamt gebe vor, welche Betriebe für die Sanierung geeignet seien. Der Auftrag wurde an die Firma Reiner Harnoß aus Steinheim vergeben.

In der Aussegnungshalle, die nicht unter Denkmalschutz steht, soll ebenfalls eine Sanierung erfolgen. Im Wesentlichen gehe es darum, aus den zwei sehr beengten Kammern eine größere zu machen. „Die Zwischenwand kommt raus“, so Trettner. Außerdem stehen Reparaturarbeiten an, und die Dachrinne sei undicht. Nach einer aktuellen Kostenschätzung werden hierfür 13 000 Euro benötigt.