Mit vielen neuen Eindrücken ist die Gruppe zurückgekehrt. Foto: OGV

Ein Ausflug hat den OGV in den Spreewald und nach Potsdam geführt. Dabei wurde unter anderem ein ehemaliges KGB-Gefängnis besucht.

Erdmannhausen - Zehn Jahre Veteranen im OGV-Erdmannhausen: Eine solch runde Zahl musste gefeiert werden. Im Reisen hatten wir in den letzten Jahren einige Erfahrung gesammelt, also warum nicht wieder eine Reise. Deshalb machten wir uns am 27. August auf in den Spreewald und nach Potsdam. Glänzend aufgelegt bestiegen wir um 6.30 Uhr einen komfortablen vier Sterne Bus und starteten gen Norden.

Über Nürnberg, Hof, Dresden erreichten wir am frühen Nachmittag unser Ziel in der Lausitz, nämlich die kreisfreie Stadt Cottbus. Nach dem Bezug der Zimmer in einem wunderschönen Hotel und der Ankunft einer Reiseleiterin machten wir uns auf den Weg zu einer ausführlichen Stadtrundfahrt. Vorbei am Carl-Thieme-Klinikum durch das Sachsendörfle zu den großzügigen Sportstätten von Cottbus, die Fußballern, Turnern, Leichtathleten Rad- und Reitsportlern vielfältige Trainingsmöglichkeiten bieten. Weiter ging es an der Ruine des ehemaligen „alten Zuchthauses“ vorbei Richtung Spree, vorbei an der Brandenburgischen Universität und den dazugehörenden Wohnblocks für die Studenten. Am Ufer der Spree nahe der alten Stadtmauer verließen wir den Bus und spazierten durch die Lindenpforte in Richtung Stadtmitte. Der Weg führte vorbei an der Figur des Cottbuser Postkutschers zur Klosterkirche und dem Spremberger Turm. So erlebten wir entspannt das Zentrum von Cottbus und zum Abschluss eine Straßenbahnfahrt zurück zum Hotel.

Am nächsten Morgen meinte es der Wettergott zunächst nicht gut mit uns. Trotzdem brachen wir nach einem ausgedehnten Frühstück gut gelaunt auf zum Schloss Branitz, mit Park. Diese Parklandschaft ist Lebens-, Alters- und Meisterwerk des etwas exzentrischen Gartengestalters Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Entstanden ist diese Gartenanlage ab 1846 gleichzeitig mit dem Schloss und besteht unter anderem aus Seen- und Wasserläufen, herrlichem Baumbestand und teilweise künstlicher Hügellandschaft. Nachdem sich auch das Wetter langsam besserte war der Spaziergang doch noch ein Genuss.

Gegen Mittag brachen wir auf nach Lübbenau im Spreewald. Nach dem Mittagessen wurden wir mit Kleinbussen nach Lehde (Theodor Fontane: Venedig im Kleinen) gefahren. Von hier aus starteten wir zur Kahnfahrt auf dem Lehder Fließ und durch einige Kanäle des Spreewaldes. Nach zweieinhalb Stunden kurzweiliger Kahnfahrt landeten wir wieder am Ausgangspunkt. Unterwegs hatte uns der Fährmann einiges über Land und Leute im Spreewald erzählt.Am Abend erwartete uns ein Rundgang im Gurkenmuseum der Hotelanlage Starick, ein opulentes Abendbuffet und eine Folkloreveranstaltung mit Liedern und Trachtenpräsentationen. Einer der Höhepunkte war die Lampion-Kahnfahrt zurück nach Lübbenau. Dort wartete unser Reisebus mit Fahrer Ralf, der uns zurück brachte.

Am nächsten Morgen hieß es dann etwas früher als sonst: auf zu neuen Taten! Es stand die Fahrt nach Potsdam auf dem Programm. Beim ersten Ziel, der Peter und Paul Kirche am Bassinplatz, nahmen wir die „Reiseleiterin für einen Tag“ an Bord. Sie hat uns zunächst per Bus und dann per Fuß durch die Stadt geführt und dabei Geschichte, Land und Leute nahegebracht. Nach den Höhepunkten im Historischen Stadtkern, wie die Nikolai-Kirche von Karl Friedrich Schinkel, der Brandenburgische Landtag, der Luisenplatz mit dem Brandenburgischen Tor und das Jägertor in Richtung der Siedlung Alexandrowka. Diese Siedlung wurde 1826 mit zwölf Gehöften in russischem Stil und einer orthodoxen Kirche von Schinkel erbaut. Weiter ging es über den Pfingstberg am Schloss Cecilienhof vorbei durch die ehemalige „verbotene Stadt“. Diese Region war in der DDR-Zeit der Sitz des russischen KGB und auf allen Landkarten als weißer Fleck dargestellt. Den Mittelpunkt bildete das KGB-Gefängnis, in dem sich heute die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße befindet. Weiter ging es durch den „Neuen Garten“ und die Berliner Straße zur Glienicker Brücke. Diese Brücke bildet den Zugang von Potsdam nach Berlin und war in der DDR-Zeit gesperrt. Traurige Berühmtheit erreichte sie dadurch, dass dort insgesamt dreimal der Austausch von Ost- und West-Spionen vollzogen wurde..

Kuriosum: Im Vielenviertel Berliner Straße befindet sich eine Filiale eines großen Discounters, was weiter nicht bemerkenswert wäre, hätte diese Filiale neben ihrem Parkplatz nicht auch noch sieben Bootsanlegeplätze.

Die nächste Station war das heimliche Herz Potsdams, das Schloss Sanssouci mit seinem Park. Wer in Potsdam war, muss hier einfach auch gewesen sein, das Grab von „Friedrich zwo“ gesehen haben, die lange Freitreppe nach unten gegangen zur großen Fontäne und dann eventuell durch den italienischen Garten wieder hinauf Richtung der ehemaligen Maulbeerbaum Allee und zurück zur historischen Mühle gewandelt sein. Von dort war es dann nicht mehr weit zum Bus. Auf dem Rückweg ins Zentrum kamen wir außerdem am ehemaligen „Kaiserbahnhof“ vorbei, an dem 1991 die Särge der Könige „Friedrich Wilhelm I.“ und „Friedrichs des Großen“ nach dem Transport aus Hechingen ankamen.Zurück im Zentrum wandten wir uns dem „Holländischen Viertel“ zu. Das Szene-Viertel im heutigen Potsdam wurde einst von Friedrich Wilhelm I. für dringend benötigte Handwerker gegründet. Diese Handwerker fand der König nämlich nur in Holland und die sollten sich in Preußen wie zu Hause fühlen.

Hier entließ uns unsere Reiseleiterin und wir konnten nach einem wohlverdienten Mittagessen im Zentrum das eine oder andere Bauwerk oder auch nur die Umgebung noch einmal in Augenschein nehmen.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück hieß es dann Abschied nehmen. Nach einer erstaunlich staufreien Heimfahrt landeten wir vollgepackt mit Erinnerungen in der Erdmannhausen. Eine tolle Ausfahrt war zu Ende.