Die Jugendlichen im Oberstenfelder Charisma freuen sich über den eingerichteten Hotspot. Bürgermeister Markus Kleemann (Dritter von links) und Kreissparkassen-Regionalleiter Thomas Nytz (rechts neben ihm) haben zusammengearbeitet. Foto: Oliver von Schaewen

Die Gemeinde errichtet mit der Kreissparkasse einen Hotspot für den Internet-Zugang.

Oberstenfeld - Gute Laune herrscht derzeit im Jugendhaus Charisma in Oberstenfeld. Die Besucher dürfen seit Kurzem mit ihren mitgebrachten Smartphones oder Laptops gratis im Internet surfen. Ermöglicht hat das die Kreissparkasse Ludwigsburg mit einer Spende in Höhe von 1000 Euro. Die Gemeinde Oberstenfeld hatte angefragt – das Projekt kam zustande.

Die Kommune unterhält bereits einige Hotspots. „Es fing in der Sporthalle an, als Handballergebnisse übertragen werden mussten und man nicht immer über den Anschluss des Hausmeisters gehen wollte“, erinnert sich die Hauptamtsleiterin Inga Mollerus. Inzwischen könne man in Oberstenfeld rund ums Rathaus, beim Bürgerhaus, in der Bücherei, im Freibad, sowie in den Sporthallen in den Bäderwiesen und in Gronau zum Nulltarif ins Internet gelangen. Beim Rathaus habe die Gemeinde die Nutzung von 22 bis 6 Uhr abgestellt, um vor allem im Sommer die Nachtruhe zu gewährleisten.

In der Warteschleife befand sich bisher das Jugendhaus. Dessen Gäste können aber jetzt mit einem Gesamtvolumen von 50  Megabit pro Sekunde im Jugendhaus surfen. Technisch ermöglicht hat das die österreichische Firma IT-Innerebner, die in vielen Kommunen das Hotspot-System free key eingerichtet hat. Die Firma übernimmt auch die Abwicklung, falls es zu Missbräuchen kommt. Die Bundesregierung hatte durch neue Gesetze die Betreiber von WLAN-Anschlüssen entlastet.

Die meisten Gäste des Jugendhauses gehen mit dem Smartphone ins Netz. Sie rufen ihre E-Mails ab, kommunizieren mit Freunden über WhatsApp oder andere Kanäle. Außerdem informieren sie sich im Internet über Neuigkeiten – für ihre Recherchen nutzten sie auch fest installierte Computer, die früher im Rathaus eingesetzt wurden, erklärte Michael Peyerl, der Leiter des Jugendhauses. Längst nicht alle Gäste verfügten bei ihren eigenen Geräten über Verträge, die ihnen die kostenlose Nutzung des Internet ermöglichten. „Das WLAN im Haus ist ein Beitrag zu mehr Chancengleichheit.“

Ähnlich sieht es der Bürgermeister Markus Kleemann. „Unser Jugendhaus ist im Grunde eine Bildungseinrichtung“, sagt er. Viele der Jugendlichen bräuchten eine Begleitung, um ins Berufsleben zu finden. Täglich kümmere sich das Team um einen Gast, dem man helfe, eine Bewerbung zu schreiben oder sich im Internet über mögliche Ausbildungsbetriebe zu informieren. So gebe es im Jugendhaus auch Räume, die speziell diesem Zweck dienten. Dass jetzt alle Jugendlichen kostenlos ins Internet gelangten, sei eine „soziale Aktion“.

Aus diesem Grund habe die Kreissparkasse Ludwigsburg gerne die 1000 Euro gespendet, erklärte deren Regionalleiter Thomas Nytz. Mit dem Anschluss im Jugendhaus präsentiere die Gemeinde Oberstenfeld ein überzeugendes Gesamtpaket.

Der Dank der Nutzer war spürbar. Sie können jetzt auch Freunde per WhatsApp oder Internetanruf kontaktieren, um sie ins Jugendhaus einzuladen. Wenn sie dort gemeinsam ihre Freizeit verbringen, können sie jetzt auch YouTube-Videos anschauen – und zwar ruckelfrei.