Werner Lämmle Foto: privat

Der langjährige SPD-Rat will am Donnerstag aus dem Gremium scheiden. Auch aus der Partei tritt er aus.

Oberstenfeld - Der langjährige Oberstenfelder SPD-Gemeinderat Werner Lämmle will am Donnerstag aus dem Gremium ausscheiden. Als Nachfolgerin ist Leni Ritter vorgesehen. Darüber muss der Gemeinderat abstimmen. Der krankheitsbedingte Schritt wird begleitet vom Austritt des Sozialdemokraten Lämmle aus der Partei. Er begründet dies selbst damit, dass er schon lange mit der Bildungspolitik der Landes-SPD unzufrieden sei.

Lämmle bezieht sich auf die Bildungsreform der grün-roten Koalition, die von 2011 bis 2016 Baden-Württemberg regierte. „Die Reform war nicht logisch, sondern ideologisch“, teilt Lämmle mit, der wohlgewachsene Bildungslandschaften zerstört sieht. „Der Wegfall der Bildungsempfehlung, die einschneidenste Fehlentscheidung, hatte nicht zur Folge, dass Eltern in ihrer Bildungsentscheidung für ihr Kind sicherer waren, sondern verunsicherte sie eher“, meint Lämmle, der als Realschullehrer in Großbottwar und Steinheim die Problematik mitbekam. „Die Hauptleidtragenden waren die Kinder, die zum Teil völlig überfordert zwei Jahre lang an der falschen Schulart nur Niederlagen hinnehmen mussten, wie man an den steigenden Sitzenbleibquoten ja auch sieht.“

Ebenfalls aus dem Gemeinderat verabschiedet werden soll am Donnerstag Rainer Kurz von den Freien Wählern. Als Nachrückerin ist Annette Ulmer vorgesehen.