Was brutal aussieht, ist in Wirklichkeit ein kontrollierter Vorgang. Foto: Thomas Weingärtner

Das Judo-Erlebniswochenende des SKV Oberstenfeld ist ein Spektakel für die ganze Familie, bei dem auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Die Übungen, um den „sanften Weg“ kennenzulernen, sind für jede Altersstufe geeignet.

Oberstenfeld - Beim Judo-Erlebniswochenende des SKV Oberstenfeld drehte sich am Wochenende alles um die Kampfkunst. Der Lehrgang war dabei keineswegs eine geschlossene Veranstaltung, sondern gab auch Anfängern und Eltern Gelegenheit, hineinzuschnuppern und die Grundlagen kennen zu lernen. Die Trainer um Sensei Thomas Gärtner hatten sich viele verschiedene Übungen ausgedacht, für jedes Niveau. Aber auch Geselligkeit und Kurzweil kamen nicht zu kurz.

Um den Kopf freizubekommen spielten die jungen und älteren Kampfsportler auch mal Basketball oder zeigten ihr akrobatisches Können in verschiedenen Parcours. „Alle Geräte in der Halle stehen den Kindern zur Verfügung. Wenn sie in den Trainingspausen etwas ausprobieren wollen, müssen sie nur aufbauen“, sagt Gärtner. Zu den Höhepunkten gehörten nicht nur die beiden Übernachtungen in der Halle, sondern auch die gemeinsamen Mittagessen, die reihum immer von einer anderen Familie gekocht und mitgebracht wurden. Zwischen den Übungen blieb auch genug Zeit zum Plaudern und für den Austausch. „Es ist wichtig, auch mal entspannen zu können“, sagt Sensei Gärtner. Denn die Übungen verlangen einiges an Konzentration und Kontrolle. Deshalb wurden die Schüler an manchen Stellen auch in zwei Gruppen aufgeteilt: Anfänger und Fortgeschrittene.

Trainer David Klaudt übernahm dabei die Gruppe der etwas erfahreneren Schüler und konnte so das Trainingsniveau besser anpassen. „Bei uns dürfen die Kinder zum Beispiel erst ab dem Alter von 14 Jahren Hebel ansetzen“, erklärt Gärtner. „Davor machen wir fast reinen Bodenkampf mit Haltegriffen und einige Fallübungen. Sicherheit geht eben doch vor“, sagt er. Immerhin geht es beim Judo, dem „Sanften Weg“ auch darum, Verletzungen vorzubeugen und zielgerichtet zu trainieren. Aber auch die älteren Schüler und eingefleischten Veteranen kamen beim Erlebniswochenende voll auf ihre Kosten. Manche Schüler nutzten das intensive Training zum Auffrischen des Gelernten und manch ein ältere Vertreter staubte seinen Anzug ab und wagte sich wieder auf die Matte. So auch Schwarzgurt Harald Kastner aus Winnenden. „Wir kennen uns schon lange“, sagt er. „Ich wollte mein Pensum in meinem Verein eigentlich ein bisschen reduzieren, aber das Wochenende hier konnte ich mir nicht entgehen lassen. Die Atmosphäre ist einfach toll.“

Für die ganze Gruppe gab es immer wieder auch gemeinsame Trainingseinheiten, wie das Eltern-Kind-Judo. „Da kann der Kleine dann auch mal mit dem Papa raufen“, schmunzelt Gärtner. „Wir lassen den Kindern viele Freiheiten, uns ist nur wichtig, dass die Dinge zusammen gemacht werden, eben als Gemeinschaft.“ Die Gemeinschaft, bei der auch die Eltern ein großer Teil sind. „Ohne unsere Angehörigen und Eltern wären solche Aktionen nicht möglich. Wir werden immer unterstützt, wenn wir Hilfe brauchen“, lobt Gärtner. Auch von der Unterstützung der Stadt ist die Judoabteilung des Vereins begeistert. „Es ist eine gute Zusammenarbeit. Eine Halle für drei Tage zu bekommen, ist keine Selbstverständlichkeit.“