Am Parkplatz gibt es Schilder, danach wird es an der L 1118 schwierig. Foto: Oliver von Schaewen

Der Wanderparkplatz an der Burg Lichtenberg ist ideal für Spaziergänge. Doch der Einstieg in den Wanderweg nach Norden ist alles andere als ungefährlich.

Oberstenfeld - Eigentlich liegt der Wanderparkplatz bei der Burg Lichtenberg ideal. Ein Spaziergang durch das Schwäbische Mostviertel zwischen Oberstenfeld, Spiegelberg und Aspach ist von ihm aus ohne Weiteres möglich. Es hapert aber an Schildern, wie kürzlich im Oberstenfelder Gemeinderat festgestellt wurde. Eine neue Beschilderung ist für den Sommer vorgesehen. Wie gravierend ist jedoch das Fehlen von Hinweiszeichen tatsächlich? Wir machten die Probe aufs Exempel bei einer Wanderung am Osterwochenende.

Ein Parkplatz auf der neuen Buswendeplatte war schnell gefunden. Wegweiser zeigten zahlreiche Ziele an, darunter auch Spiegelberg. Wir wollten jedoch nur etwa eine Stunde wandern, sodass wir den Flugplatz Völkleshofen anvisierten. So erreichten wir zu zweit sofort die Landesstraße. Wo sind jetzt Wegweiser? Tatsächlich: Wir erspähten ein rotes Kreuz auf weißem Grund, das etwas unscheinbar an der Stange eines Verkehrsschildes angebracht war. Der schwarze Pfeil zeigte nach links, wir mussten also die Straße hinunterlaufen.

Der Einstieg in den Wanderweg musste auf der anderen Seite sein. Schräg gegenüber lag eine vielversprechende Einmündung. Dort fehlte das Wanderzeichen und auch ein weiterführender Hinweis, was sich als gravierender Nachteil entpuppte. Denn optimistisch, wie wir waren, setzten wir unseren Weg entlang eines Feldes fort. Das hatte durchaus seine landschaftlichen Reize, dürfte aber für Wanderer kein geeignetes Terrain darstellen: Der Weg war eigentlich gar keiner, und angesichts zahlreicher, zum Glück noch nicht entwickelter Brennnesseln und eines unebenen Trampelpfades sollte – auch zum Schutz des Ackers – hier eigentlich striktes Wanderverbot angezeigt werden Man denke nur an Gruppen, die am Lichtenberg aussteigen und sich schnell in Richtung Norden fortbewegen wollen.

Irgendwie erreichten wir dann doch das Gelände des Segelsportvereins Völkleshofen. Der Hangar und der Landeplatz stellen durchaus eine Attraktion dar, und es landeten tatsächlich immer wieder kleine Flugzeuge. Wir kamen mit den Betreibern des Flugplatzes ins Gespräch – sie empfahlen uns, den Weg nicht in Richtung Sinzenburg fortzusetzen, da die Gaststätte an Karfreitag vermutlich geschlossen sei. Stattdessen rieten sie uns, den Weg am Waldrand wieder in Richtung Burg Lichtenberg zu nehmen, um unser Auto zu erreichen.

Diesen Vorschlag nahmen wir auf, und gingen damit auf dem offiziellen Wanderweg zurück. Diesen Weg hätten wir ja auch genommen, wenn wir vom Parkplatz aus den richtigen Einstieg gefunden hätten. So kamen wir schließlich an der Landesstraße an – und stellten fest: Wir hätten einige Minuten an der Straße entlang gehen müssen, um das rote Kreuz und den Wegeinstieg zu finden. Der Aufstieg gestaltete sich wieder auf schmalem unebenem Grasbankett am Rande der L1118 schwierig, weil wir nicht rechts von der Leitplanke auf der Straße gehen wollten. Tatsächlich donnerten immer wieder Motorräder und Autos die Straße hinunter. Deren Fahrzeugführer können wegen der Kuppe die Fußgänger erst im letzten Moment sehen.

Fazit des Feldversuchs: Die Gemeinde und die Tourismusgemeinschaft Marbach/Bottwartal sind tatsächlich gefragt, den Einstieg in den Wanderweg an der Burg Lichtenberg zu entschärfen. Sowohl die Beschilderung als auch der Weg entlang der Straße hinter der Leitplanke sollten besser ausgestattet sein, um die Orientierung und vor allem die Sicherheit des Wanderers zu gewährleisten.