Bei der Post ist es zu kurzfristigen Personalausfällen gekommen. Foto: dpa


Briefe und Pakete sind erst nach den Feiertagen ausgeliefert worden.

Oberstenfeld - Hans-Jürgen Stritter hat sich gewundert, dass seine Weihnachtspost in diesem Jahr erst mit Verspätung angekommen ist. „In den letzten Tagen habe ich in Oberstenfeld keine Post bekommen“, sagt Stritter. Vor Weihnachten sei dies schon einmal der Fall gewesen. „Es gab drei bis vier Tage, an denen es ähnlich war.“ Stritter hatte von dem misslichen Umstand von Freunden mitbekommen, die nachgefragt haben: „Hasch du no koi Weihnachtspost kriagt?“

Über die offizielle „Beschwerdehotline“ der Deutschen Post erreichte Stritter erst mal nur die Warteschleife und wurde dann „von einer unmotivierten Mitarbeiterin abgeschmettert“. „Bei uns in den Schafwasen ist ein so genannter Zustellstützpunkt, da schwirren ja jede Menge Mitarbeiter herum.“ Aber auch vor Ort habe man ihn nicht gerade freundlich abgewiesen.

Schnell bearbeitet wurde hingegen die Anfrage unserer Zeitung bei der Pressestelle Süd Deutsche Post DHL Group. Hugo Gimber erteilt folgende Auskunft: In Oberstenfeld und den umliegenden Orten bringe ein Postbote Briefe und Pakete. „Das nennt man bei uns Verbundzustellung“, so Gimber. „Seit Anfang Dezember haben wir einen erhöhten Krankenstand in unserem Zustellstützpunkt in Oberstenfeld.“ Grundsätzlich stehe zwar immer eine Ersatzkraft für erkrankte Kollegen auf Abruf zur Verfügung, aber bei sehr kurzfristigen Personalausfällen sei es nicht immer möglich, einen Ersatz zu finden. „In solchen Fällen springen die Kollegen ein, die in Nachbarbezirken eingesetzt sind.“

Aber auch für diese Kollegen, die zusätzlich zum eigenen Bezirk noch weitere Post zustellen müssen, gilt die gesetzlich vereinbarte Höchstarbeitszeit von 10,45 Stunden am Tag. So könne es „vereinzelt vorkommen, dass die Mitarbeiter innerhalb der täglich zulässigen Höchstarbeitszeit nicht alle Sendungen zustellen können und sie die Zustelltour abbrechen müssen“.

Dabei sollte die Tour am nächsten Tag an der gleichen Stelle fortgesetzt werden, damit ein Bezirk über mehrere Tage hinweg nicht ohne Post bleibt. Gerade das hat Stritter jetzt aber beobachtet. Hierzu hat auch der Postsprecher keine schlüssige Erklärung. „Zum erhöhten Krankenstand kamen im Dezember auch noch enorm hohe Sendungsmengen“, betont Gimber. Dies habe dazu geführt, dass im Bezirk, zu dem die Straße „Am Schafhaus“ gehört, am 29. und 30. November und auch am 27. und 28. Dezember nicht alle Sendungen innerhalb der täglich zulässigen Höchstarbeitszeit ausgeliefert werden konnten.

Ab sofort soll es aber besser werden, verspricht der Postsprecher: „Dieser Zustellbezirk ist von heute an wieder mit einer routinierten Kraft besetzt. Wir gehen davon aus, dass wir den Kunden wieder die gewohnte Zustellqualität bieten können.“