Marc Brill wird nicht mehr für den TCO aufschlagen. Foto: Archiv (avanti)

Die Verantwortlichen des TC Oberstenfeld basteln derzeit an den beiden Oberliga-Mannschaften für die kommende Saison.

Oberstenfeld - Noch ist es ein paar Monate hin, bis die neue Freiluft-Tennissaison startet, aktuell wird nur in der eher nebenher laufenden Winterhallenrunde um Punkte gekämpft. Doch für die Zusammenstellung der Mannschaften ist es höchste Zeit, erst recht, wenn man wie der TC Oberstenfeld bei den Damen und Herren jeweils ein Oberliga-Team ins Rennen schickt. Bei den Herren habe man vielleicht sogar zu lange gewartet, räumt der Vorsitzende Dieter Haid ein. Denn es ist schon länger klar, dass zwei Spieler aus der Mannschaft, die im vergangenen Sommer aus der Württembergliga abgestiegen ist, nicht mehr zur Verfügung stehen. Da wäre zum einen Nachwuchshoffnung Markus Wunder, der zur TSG Backnang gewechselt ist. Und auch Routinier Marc Brill wird nicht mehr für den TCO aufschlagen. Er hat als Trainer in Böblingen angeheuert und wird dort auch spielen – vermutlich in der Herren 30-Regionalliga, eventuell aber auch in der Herren-Oberliga. Wenn es ganz dumm läuft, könnte er dann sogar Gegner der Oberstenfelder sein.

„Nachdem der TC Lauffen seine Regionalliga-Mannschaft abgemeldet hatte dachte ich ja eigentlich, dass da bestimmt ein oder zwei Spieler zu uns zu lotsen sind. Aber dem ist leider nicht so“, erklärt Dieter Haid, warum man das Thema lange Zeit nicht ganz so intensiv verfolgt hat. Aktuell ist die Lage daher so, dass lediglich Junior Dennis Michalczyk, der sich inzwischen auf Platz 505 der Deutschen Herrenrangliste vorgearbeitet hat, neu ins Team kommt. „Wir sind noch auf der Suche, es gibt derzeit ein oder zwei Optionen, aber sicher ist noch nichts“, erklärt Dieter Haid. So oder so werde man mit dem direkten Wiederaufstieg „wohl nicht in Verbindung gebracht“, glaubt der TCO-Vorsitzende. Dennoch sei die Rückkehr in die Württembergliga das Ziel. „Wenn nicht dieses dann nächstes Jahr.“

Der Weggang von Markus Wunder trifft übrigens auch die Junioren-Mannschaft, die ja 2016 den Sprung in die neu geschaffene Württembergliga geschafft hat. Die Lücke schließen sollen die aus Ötisheim kommenden Joel Ockernahl und Rafael Alcaniz-Hofer. Die können Markus Wunder zwar sicherlich nicht in der Spitze ersetzen, sorgen dafür aber für eine in der Breite besser besetzte Mannschaft. „Die Jungs werden nicht um die württembergische Meisterschaft mitspielen. Aber der Klassenerhalt sollte machbar sein“, glaubt Haid.

Ein weiterer Effekt des Weggangs von Markus Wunder ist die Tatsache, dass auch sein älterer Bruder Ilja dem TCO als Trainer nicht mehr zur Verfügung steht. Und da Steffen Gundermann aufgrund seines Einstiegs ins Berufsleben künftig deutlich weniger Training geben kann, bestand hier Handlungsbedarf. Fündig wurden die Oberstenfelder in Braunschweig. Von dort kommt Oliver Westphal im Sommer als neuer Clubtrainer zum TCO. „Wir hatten rund zehn Bewerbungen, einige der Kandidaten haben wir dann eingeladen“, berichtet Dieter Haid. Westphal habe den besten Eindruck gemacht. Wobei der TCO nicht der einzige Interessent an den Diensten des Norddeutschen war. „Aber er war dann wohl von unserer Philosophie überzeugt“, freut sich Haid über Westphals Zusage. Der neue Trainer, Inhaber der A-Lizenz, wird am 5./6. Januar zusammen mit Steffen Gundermann ein Trainingscamp leiten und sich den TCO-Mitgliedern dabei erstmals vorstellen.

„Heftige Bewegung“ gibt es laut Dieter Haid derzeit im Bereich der Damenmannschaft. Die Oberstenfelderinnen schafften hier ja im Sommer erstmals den Aufstieg in die Oberliga und spielen damit in der gleichen Klasse wie die Herren. „Wir sind noch etwas am Kämpfen, führen derzeit viele Gespräche und hoffen, noch eine oder sogar zwei Verstärkungen holen zu können“, erklärt der Vorsitzende. Sicher ist bereits, dass auch die Slowakin Nikola Dolakova wieder an Nummer eins für den TCO aufschlagen wird. Allerdings gibt es hier noch ein kleines Problem: Sie studiert in den USA und kann nicht vor Ende Mai hier sein. Da die Pfingstferien 2017 aber so spät sind, ist es durchaus möglich, dass ein oder zwei Spiele bereits im Mai terminiert werden. „Für diesen Fall müssten wir für diese Partien eine weitere ausländische Spitzenspielerin verpflichten. Aber Oliver Westphal hat uns schon signalisiert, dass er da genügend Kontakte hat und jemanden finden könnte“, erklärt Dieter Haid. Denn eine Lösung wie im vergangenen Sommer, als Dolakova erst ab dem dritten Spiel für den TCO auflief und man davor ohne Ausländerin spielte, könne man sich in der Oberliga wohl nicht mehr leisten.