Trainer Zeljko Alviz (links) arbeitet auf einem Platz mit jeweils vier Spielern vor allem an taktischen Vorgaben für das entscheidende Match am Sonntag. Foto: Lars Laucke

Die Herren des TCO haben am Sonntag das vorentscheidende Duell um den Sprung in die Württembergliga.

Oberstenfeld - Es sind nur noch wenige Tage bis zum Aufstiegsfinale. Die Herren des TC Oberstenfeld empfangen am kommenden Sonntag um 10 Uhr in der Tennis-Oberliga den Cannstatter TC. Beide Teams sind nach vier Spieltagen ungeschlagen, der Sieger des direkten Duells hat beste Chancen auf den Aufstieg. Fast die komplette Oberstenfelder Mannschaft hat sich daher zum gemeinsamen Training versammelt – keine Selbstverständlichkeit in Zeiten, in denen sich auch in dieser Liga so manches Team nur zu den Spielen sieht. Lediglich der brasilianische Spitzenspieler Marcelo Zormann kommt erst am Wochenende wieder nach Oberstenfeld.

Sechs Spieler hat Trainer Zeljko Alviz auf zwei Plätzen versammelt. Zusätzlich zu den fünf Stammspielern der ersten Mannschaft ist noch Nachwuchsmann Ari Schwidder dabei. Mit jeweils vier Schützlingen steht der Coach auf dem vorderen Platz, hinten machen die anderen beiden vorgegebene Übungen oder spielen Punkte aus. „Während die Saison läuft machen wir keine sehr intensiven Trainingseinheiten mehr. Da geht es vor allem um Taktik und Gegneranalyse“, erklärt der TCO-Coach. Ein Vorteil ist es da natürlich, wenn man den Gegner bereits kennt. „Ansonsten erfolgt die erste Analyse schon während des Einschlagens direkt vor dem Match“, sagt Alviz. „Junge Spieler zum Beispiel treffen oft falsche Entscheidungen. Insbesondere in Notsituationen versuchen sie häufig einen viel zu offensiven Ball und machen Fehler.“ Ein Vorhand-Slice werde oft gar nicht in Betracht gezogen. „Das ist für viele junge Spieler kein Schlag, sondern eine Schande. Aber das ist natürlich Unsinn.“

Der richtige Schlag zur richtigen Zeit – darauf kommt es in den Augen des Oberstenfelder Coaches viel mehr an als auf die Technik. „Dennis Michalczyk zum Beispiel ist in seinem Spiel viel reifer geworden. Das hat er beim Sieg in Friedrichshall gezeigt“, lobt Alviz den Jüngsten in seinem Team. Und auch bei Julian Schöller sei die Zahl der falschen Entscheidungen in den vergangenen Jahren gesunken, „obwohl es vergangenen Sonntag wieder zu viele waren. Aber die Entwicklung geht natürlich nicht linear, sondern in Wellen.“ Am kommenden Sonntag sollte Schöller möglichst wieder oben auf dieser Welle surfen. Denn sein Gegner Jan-Robert Finkbeiner hat diese Saison noch kein Match verloren. „Er versucht jede Rückhand zu umlaufen und spielt eine extrem harte Vorhand“, weiß Teamkollege Patrick Kienzle, der vergangenes Jahr zweimal gegen Finkbeiner verloren hat. Kienzle selbst trifft auf Jannik Dettinger, der wie er im Einzel ebenfalls noch ungeschlagen ist.

Auch auf Steffen Gundermann an Position zwei wartet eine harte Nuss. Der Deutsch-Serbe Igor Kolaric ist vergangene Saison mit Böblingen in die Württembergliga aufgestiegen, hat damals von fünf Einzeln aber nur eins gewonnen. In Cannstatt läuft es nun deutlich besser, wofür seine 3:1-Bilanz spricht. Marcelo Zormann, bisher noch ohne Niederlage für den TCO, bekommt es mit dem Italiener Patrick Prader zu tun, der bislang eine Niederlage zu verzeichnen hat.

Viel wird also von Dennis Michalczyk und Torben Traub an den hinteren Positionen abhängen. Traub wird dabei vermutlich auf Cannstatts Clubtrainer Benjamin Michalak treffen. „Den muss er müde laufen. Sein Punkt ist ganz wichtig“, sagt Zeljko Alviz. Wie auch immer das Match am Sonntag ausgeht – gut auf den Gegner vorbereitet sind die Oberstenfelder.