„Als Neuzugang ist sie ein belebender Faktor“, sagt Trainer Oliver Westphal über Fabienne Vincon. Foto: Archiv (avanti)

Die Tennis-Damen des TC Oberstenfeld empfangen am Sonntag den TK Bietigheim.

Oberstenfeld - Wer am Sonntag von 10 Uhr an auf die Tennisplätze des TC Oberstenfeld kommt, erlebt Tennis pur. Denn beim einzigen Doppel-Heimspieltag des TCO in dieser Oberliga-Saison sind sowohl die Herren als auch die Damen im Einsatz. Während die Herren ein Aufstiegsspiel gegen den Cannstatter TC bestreiten (wir berichteten), treffen die Damen auf den TK Bietigheim. Beide Mannschaften haben 2:1-Punkte auf dem Konto und können recht befreit aufspielen, da ihr Klassenerhalt praktisch gesichert ist. Es darf also ein spannendes Duell auf Augenhöhe erwartet werden. „Ein bisschen sehe ich uns sogar im Vorteil. Aber es kann sehr eng werden“, meint Trainer Oliver Westphal, dem die gleiche Mannschaft wie in der Vorwoche, also samt Spitzenspielerin Irina Fetecau, zur Verfügung steht.

Teil der TCO-Riege wird also auch wieder Fabienne Vincon sein. Die 23-Jährige bestreitet ihre erste Freiluftsaison mit den Oberstenfelderinnen und hofft nun auf ihren ersten Heimsieg. Das erste Einzel auf eigenem Platz hatte die Nummer vier des TCO im Match-Tiebreak verloren – wie schon zuvor zum Saisonauftakt. Zuletzt beim Schlusslicht Cannstatt feierte sie mit einem 6:0, 6:0 endlich ihr persönliches Erfolgserlebnis. „Gerade wenn man in einer neuen Mannschaft spielt, geht man im Spiel doch eher auf Sicherheit. So war das jedenfalls bei mir, und dann liegt man mal schnell 0:3 zurück. Die Match-Tiebreaks waren dann natürlich ärgerlich“, sagt Fabienne Vincon. In Cannstatt sei es ihr hingegen gelungen, von Beginn an aggressiv zu spielen. „Der Gegner war auf den hinteren Positionen aber auch nicht so stark besetzt“, schränkt sie ein.

Mit dem Saisonverlauf ist der vom TC Esslingen gekommene Neuzugang bislang zufrieden. „Es läuft gut! Unser primäres Ziel war der Klassenerhalt, und den dürften wir erreicht haben.“ Auch bei der Niederlage gegen Spitzenreiter Geroksruhe habe man sich trotz der 2:7-Niederlage gut verkauft. „Das hätte auch 4:5 ausgehen können, da hatten wir Pech“, so Vincon.

Ein Abstieg aus der Oberliga, der ihr vergangene Saison mit Esslingen widerfuhr, bleibt ihr diesmal also erspart. „In die Verbandsliga runter zu müssen, wäre ein verlorenes Jahr“, macht sie deutlich. Zu groß sei der Leistungsunterschied zwischen diesen Klassen. „Es war mir deshalb wichtig, weiterhin in der Oberliga einen Platz zu finden“, begründet sie ihren Wechsel zur Winterrunde nach Oberstenfeld.

Hier hat sich die 23-Jährige, die sich in der Jugend bei der TSG Backnang auch bei internationalen Turnieren versucht hatte, diese Ebene aber auch wegen einer Arm-Operation verlassen musste, gut eingefunden. „Wenn ich hier jemand zum Spielen suche, finde ich immer jemanden. Das ist echt gut“, freut sich Vincon, die zwei- bis vier Mal pro Woche auf dem Tennisplatz steht. Positiv sei ihr auch aufgefallen, dass beim ersten Heimspiel nicht nur Teamangehörige als Zuschauer mitfieberten. „Das zeigt, dass unsere Leistungen auch sonst auf Interesse stoßen.“ Auch Trainer Oliver Westphal ist froh, dass Fabienne Teil des TCO-Teams geworden ist. „Als Neuzugang ist sie ein belebender Faktor. Und bei ihr weißt du immer, dass sie 100 Prozent gibt. Was sie machen kann, das macht sie auch“, so sein Eindruck. Zudem sei Fabienne „ein positiver Typ“, womit sie sehr gut ins Mannschaftsgefüge passe.

Das persönliche Ziel der 23-Jährigen ist es, neben dem Erfolg mit dem TCO, ihre Leistungsklasse 4 zu halten. Was gar nicht so einfach ist, da ihre Gegnerinnen meist niedriger eingestuft sind. So auch am Sonntag gegen den TK Bietigheim, wenn sie wohl auf eine Kontrahentin der Leistungsklasse 7 treffen wird. So wird sie wohl nicht drumherum kommen, noch Einzelturniere zu bestreiten.