Schnelle Beine und sichere Schläge sind die die wichtigsten Waffen von Patrick Kienzle auf dem Tennisplatz.Gegen Oeffingen hat der TCO-Neuzugang den vierten Sieg im vierten Spiel geholt. Foto: avanti

Patrick Kienzle und der TC Oberstenfeld führen nach dem 7:2 gegen Oeffingen weiter die Tabelle an.

Oberstenfeld - Um wirklich ernsthaft um den Aufstieg mitzuspielen, „da brauchen wir noch einen weiteren guten Mann an Position drei oder vier“. So hatte es Steffen Gundermann, Mannschaftsführer der Tennis-Herren des TC Oberstenfeld in der Oberliga nach der vergangenen Saison formuliert. Es scheint ganz so, als hätte der TCO diesen Mann gefunden. Jedenfalls ist Patrick Kienzle seit dieser Saison neu an Position vier. Und ebenso wie der gebürtige Kornwestheimer im Einzel noch keinen Punkt abgegeben hat, hat der TC Oberstenfeld noch kein Spiel verloren. Nach vier Partien führen die Bottwartäler die Tabelle an, punktgleich mit dem Cannstatter TC, der am kommenden Sonntag zum voraussichtlichen Aufstiegsfinale nach Oberstenfeld kommt. „Ich denke schon, dass ich eine Verstärkung für die Mannschaft bin“, findet Kienzle.

Doch bevor Gedanken an dieses Endspiel erlaubt waren, hatte der TCO noch eine Pflichtaufgabe zu erfüllen. Gegen die TA TV Oeffingen gab es am Sonntag einen klaren 7:2-Erfolg, der bereits beim 5:1 nach den Einzeln feststand. Patrick Kienzle war dabei in der ersten Runde am schnellsten fertig , da sein Gegner beim Stand von 6:0, 1:0 wegen starker Rückenschmerzen aufgab. Es war der vierte Sieg im vierten Einzel für seinen neuen Verein. „Bislang bin ich mit der Saison sehr zufrieden, auch wenn das diesmal natürlich aufgrund der Verletzung des Gegners etwas glücklich war“, sagt Kienzle, der sonst nicht unbedingt ein Mann der schnellen Matches ist. Steffen Gundermann hat ihn kürzlich als „unseren Dauerläufer“ bezeichnet. Und Kienzle bestätigt dies: „Ja, ich bin ein typischer Grundlinienwühler. Je länger ein Ballwechsel dauert, desto besser ist es für mich“, beschreibt Kienzle seine Spielweise. „Unser Trainer Zejlko Alviz versucht zwar, mich dazu zu bringen, mehr nach vorne zu gehen. Aber generell fühle ich mich hinten doch wohler.“

Die vergangenen fünf Jahre hat der24-Jährige beim TC Freiberg in der Verbandsliga gespielt. „Das war schön dort, ich verstehe mich mit den Leuten auch nach wie vor sehr gut. Aber ich wollte mal eine neue Herausforderung in der Oberliga. Und wenn wir es tatsächlich in die Württembergliga schaffen sollten, wäre das natürlich das Größte“, findet Kienzle, der seine neuen Teamkollegen schon länger kennt. „Mit Julian Schöller habe ich zum Beispiel in der Jugend zusammen im Kader gespielt.“ Und auch die anderen waren keine Unbekannten. Die Anfrage, zum TC Oberstenfeld zu wechseln, kam schon früher mal, „noch bevor ich mit Patrizia Bolz zusammen war“, erklärt er. Seine Freundin spielt in der Oberliga-Damenmannschaft des TCO an Position zwei. „Doch das war wirklich kein Kriterium für den Wechsel“, sagt der Student der Fahrzeug- und Motorentechnik lachend. Nächstes Jahr im Herbst will er das Studium abgeschlossen haben und ins Berufsleben einsteigen – und dann am liebsten seine erste Württembergligasaison mit dem TCO hinter sich haben.

Um das zu erreichen steht nun also das Aufstiegsendspiel auf dem Programm, denn die TA TV Oeffingen war in der Tat kein Gradmesser. Nur kurz nach Patrick Kienzle hatte auch Torben Traub sein Match gewonnen. Steffen Gundermann musste nach einer auf beiden Seiten durchwachsenen Partie in den Match-Tiebreak, behielt hier aber die Nerven und zitierte anschließend den berühmten Satz vom guten Pferd, das nur so hoch springt wie es muss. Auch bei Spitzenspieler Marcelo Zormann und Dennis Michalczyk an Nummer fünf gab es keine Zweifel an ihren Siegen. Lediglich Julian Schöller hatte keinen glücklichen Tag erwischt und unterlag dem früheren Oberstenfelder Clubtrainer Bogdan Ivascu mit 6:7, 5:7. Am klaren 7:2-Gesamtsieg änderte dies aber nichts. TC Oberstenfeld – TA TV Oeffingen 8:1
Zormann – Grigoriu 6:1, 6:2; Gundermann – Schuhmacher 6:3, 1:6, 10:5; Schöller – Ivascu 6:7, 5:7; Kienzle – Kepler 6:0, 1:0, aufg.; Michalczyk – Gensmantel 6:1, 6:2; Traub – Porro 6:0, 6:1; Zormann/Gundermann – Grigoriu/Schuhmacher 6:4, 6:4; Schöller/Michalczyk – Kepler/Gensmantel 1:0, aufg.; Kienzle/Traub – Ivascu/Porro 6:1, 6:7, 6:10.