Steffen Gundermanns Verletzung wird zwar besser, er erwartet am Sonntag dennoch ein sehr schweres Match.Marc Brill könnte an Nummer drei auf den starken Yannick Offermans treffen. Foto: Archiv (avanti)

In der Tennis-Württembergliga wollen die Oberstenfelder Herren endlich den ersten Sieg einfahren.

Oberstenfeld - Vier Spiele, vier Niederlagen – die bisherige Saisonbilanz der Tennis-Herren des TC Oberstenfeld in der Württembergliga ist ernüchternd. Nicht zuletzt, weil drei dieser Niederlagen mit 4:5 sehr knapp ausfielen und zum Teil darauf beruhten, dass Mannschaftsführer Steffen Gundermann durch eine Oberschenkelverletzung gehandicapt war. Die letzten drei Saisonspiele muss das Team nun fast schon gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. „Aber wir konzentrieren uns jetzt erstmal auf die nächste Partie“, sagt Gundermann.

Dieses erste von quasi drei Endspielen findet am morgigen Sonntag ab 10 Uhr auf der heimischen Anlage statt, Gegner ist ausgerechnet Tabellenführer TV Reutlingen II. Doch war das Glück den Oberstenfeldern bislang nicht wirklich gewogen, könnte sich dies nun ändern. Hintergrund ist der Terminplan. Der sieht nämlich vor, dass die erste Mannschaft der Reutlinger am Sonntag parallel ihr erstes Saisonmatch in der 2. Bundesliga bestreitet. Bislang konnte der TVR alle Spieler ab Position sieben der Meldeliste in der zweiten Mannschaft aufbieten. Nun stehen aber auf den ersten neun Positionen acht Ausländer – und die wenigsten davon sind wohl für die zweite Mannschaft vorgesehen. So hat bislang lediglich der Italiener Lorenzo Sonego einmal in der Württembergliga gespielt. Außerdem wäre es angesichts der Reutlinger Personalpolitik der vergangenen Jahre überraschend, wenn mehr als drei Ausländer gleichzeitig in der ersten Mannschaft spielen würden.

Das bedeutet: Florian Fallert, der bislang in dieser Saison alle Spiele für den TVR II bestritten hat, dürfte mit ziemlicher Sicherheit nicht gegen den TC Oberstenfeld spielen. Und auch Stephan Hoiss wird wohl kaum von Iphitos München nach Reutlingen gewechselt sein, um hier nur Württembergliga zu spielen. Es ist also durchaus möglich oder sogar wahrscheinlich, dass die TVR-Zweite morgen deutlich schwächer sein wird als im bisherigen Saisonverlauf. „Ich rechne aber dennoch damit, dass sie mit einem der schwächeren Ausländer an eins sowie Peter Mayer-Tischer und Yannick Offermans an zwei und drei antreten“, sagt Gundermann.

In diesem Fall würde sehr viel aufTCO-Spitzenspieler Ilija Vucic und auf die Matches auf den Positionen vier bis sechs ankommen. Denn Gundermann rechnet sich gegen den Ex-Profi Mayer-Tischer nicht allzu viel aus: „Meine Verletzung wird zwar immer besser. Aber um gegen den eine Chance zu haben, muss ich topfit sein.“ Und auch die Chancen für Marc Brill an drei gegen Offermans stehen wohl eher unter 50 Prozent. Dahinter aber sieht der Mannschaftsführer gute Karten für seine Teamkollegen. Julian Schöller hat vergangene Woche sein erstes Einzel in dieser Saison gewonnen und dabei sogar einen Matchball abgewehrt. „Da hat er sehr gut und taktisch diszipliniert gespielt. Und er war ja davor auch nicht schlecht, hatte aber jeweils sehr gute Gegner. Ich bin überzeugt, dass er am Sonntag an das Match von vergangener Woche anknüpfen kann“, ist Gundermann optimistisch.

Markus Wunder an Nummer fünf ist für ihn zudem eine sichere Bank. „Ich wüsste nicht, wer in der Württembergliga an dieser Position gegen ihn gewinnen könnte“, sagt der Kapitän über den bislang ungeschlagenen Youngster im Oberstenfelder Team. Erst einen Einzelsieg hat dagegen Torben Traub an Nummer sechs in dieser Saison verbuchen können. „Er hat bislang sicher keine überragende Runde gespielt. Aber das wird schon“, glaubt Gundermann, der zudem hofft, dass man nicht wie am vergangenen Sonntag in Hechingen wieder alle drei Doppel verliert: „Da hatten wir einen Durchhänger und waren etwas deprimiert. Hier müssen wir natürlich wieder in Fahrt kommen“, weiß der TCO-Kapitän.