Viel wird für den TC Oberstenfeld davon abhängen, ob Spitzenspieler Ilija Vucic sein Einzel gewinnt. Foto: Archiv (avanti)

In der Tennis-Oberliga geht es morgen beim TV Reutlingen II um den Wiederaufstieg in die Württembergliga.

Oberstenfeld - Es ist alles angerichtet für das große Finale. Am morgigen Sonntag um 10 Uhr treten die Tennis-Herren des TC Oberstenfeld zum letzten Spiel der diesjährigen Oberligasaison beim TV Reutlingen II an. Dabei ist eines klar: Der Sieger dieser Begegnung steigt in die Württembergliga auf, der Verlierer muss einen erneuten Anlauf im nächsten Jahr nehmen.

Dabei ist es auch völlig unerheblich, dass die Oberstenfelder nach der überraschenden Reutlinger Niederlage am vergangenen Wochenende in Rottweil einen Punkt Vorsprung haben. Denn der wäre ja bei einer Niederlage wieder weg. Und von den Matchpunkten her sind beide Teams derzeit exakt gleichauf. Selbst bei einem 4:5 – der knappsten möglichen Niederlage – wären die Oberstenfelder also im Hintertreffen. „Da ist es schon ein wenig ärgerlich, dass Waldau Stuttgart II bei uns am ersten Spieltag mit der bestmöglichen Besetzung angetreten ist und wir nur 5:4 gewonnen haben. In Reutlingen hingegen waren sie deutlich schwächer besetzt und sind 0:9 untergegangen“, sagt TCO-Mannschaftskapitän Steffen Gundermann. Der TC BW Rottweil, der ebenso wie die Reutlinger derzeit 5:1 Punkte hat, kann übrigens in keinem Fall mehr aufsteigen. Denn die Mannschaft liegt bei den Matchpunkten so weit hinten, dass es höchstens zu Platz zwei reichen könnte.

Von entscheidender Bedeutung wird für den Ausgang des Aufstiegsfinales sein, in welcher Besetzung der TV Reutlingen II antritt. Dabei spielt es dem TC Oberstenfeld in die Karten, dass man eben erst zum Saisonende auf die Reutlinger trifft. Denn mittlerweile hat auch für die erste Mannschaft des TVR die Saison in der 2. Bundesliga begonnen. Das Team um den Affalterbacher Profi Nils Langer hat morgen parallel zum Aufstiegsduell in der Oberliga ein Auswärtsspiel in Dresden. Gut möglich, dass man dort mit mehr als sechs Spielern hinfährt, was die zweite Mannschaft natürlich schwächen würde. Sicher ist aber bereits, dass Daniel Stöhr nicht gegen die Oberstenfelder spielen wird. Der Linkshänder, seit Jahren einer der Leistungsträger der TVR-Zweiten, hat sich bereits in der ersten Mannschaft festgespielt.

An Position eins wird TCO-Spitzenspieler Ilija Vucic wohl auf einen Italiener treffen. Bislang spielten die Reutlinger hier meist mit Leonardo Azzaro, zuletzt aber auch mit Marco Crugnola. „Gegen beide sehe ich Ilija sicher nicht chancenlos. Sein Punkt wäre sehr wichtig“, glaubt Steffen Gundermann. An Position zwei dürften für Florian Nufer hingegen die Trauben gegen den bislang ungeschlagenen Peter Mayer-Tischer sehr hoch hängen. An den Positionen drei und vier erwartet Gundermann die sehr starken Fabian Fallert und Yannick Offermans auf Reutlinger Seite. „Auch da sind wir sicher nicht die Favoriten“, glaubt der TCO-Kapitän, der selbst vermutlich an Nummer fünf auf Routinier Razvan Iliescu treffen wird. Der hat in dieser Saison bisher eine 3:2-Bilanz und scheint nicht mehr ganz so stark wie in früheren Jahren. An Nummer sechs wird vermutlich Torben Traub auf Mark Linsenbolz treffen, der bislang erst eine Partie verloren hat. „Wir müssen an eins, fünf und sechs punkten, um zumindest ein 3:3 nach den Einzeln zu haben“, hofft Gundermann.

So oder so wird es eine enge Kiste für den TCO. Ein Sieg in Reutlingen würde übrigens nicht nur den Aufstieg bedeuten, die Oberstenfelder könnten sich zudem für die Partie vor zwei Jahren revanchieren. Damals besiegelte eine Niederlage beimTVR den Abstieg aus der Württembergliga.