Nicht Menschen sind auf dem Laufsteg – sondern Boxer. Foto: avanti

Rund 100 Rassehunde sind am Ostermontag auf dem Vereinsgelände bei Neuwirtshaus zusammengekommen.

Oberstenfeld - Ja, ich finde Boxer schön, sonst hätte ich ja keine“, sagt Hartmut Wiedmann, Ausbildungswart beim Boxer-Club Oberstenfeld. Blaue Flecken holte sich hier beim Treffen der Boxer-Landesgruppe niemand, die rund 100 vierbeinigen Rassehunde beschnüffelten sich artig. Auch die aus ganz Baden-Württemberg, Luxemburg und der Schweiz mitangereisten Besitzer begrüßten sich freudig.

Schönheit, das bedeutet bei einem Boxer „ein mittelgroßer Hund mit einem quadratischen Gebäude, die Schnauze nicht zu lang und nicht zu schmal, funktionaler Körperbau und gutes Gangwerk, das heißt insgesamt gesund.“ So fasst Wiedmann die Anforderungen kurz zusammen. Außerdem: Kupiert darf schon lange nicht mehr werden Es wird von den Züchtern ausdrücklich abgelehnt, Ohren oder Schwanz zu beschneiden. Der „Schönheitswettbewerb“ am Ostermontag hoch oben auf dem Lichtenberg dient in erster Linie dazu, zu überprüfen, ob die Züchtungsziele insgesamt erreicht werden. Dann wird neben dem Wuchs und der Gesundheit auch die Fellfarbe beurteilt. „Gelb“ bedeutet hier das, was landläufig eher als braun bezeichnet wird, und „gestromt“ ist ein braunes Fell mit schwärzlichen Streifen durchsetzt. Auch ganz weiße oder schwarze Exemplare sind zu sehen. In verschiedenen Altersklassen und nach Rüden und Hündinnen getrennt, beurteilen die Preisrichterinnen Brigitte Müller und Angelika Hartmann die Hunde mit so klangvollen Namen wie „Goliath von der Mörike-Allee“ aus Steinheim oder „Bandit aus dem Hause Malibu“ aus der Schweiz, die Damen der Hundewelt heißen „Bonja vom Hexenschloss“ aus Stuttgart oder „Tamina vom Hexenwald“, die als Lokalmatadorin von der Vereinsvorsitzenden Ina Wiedmann selbst vorgeführt wird.

Tamina ist eine „Gebrauchshündin“. „Die haben die Vielseitigkeitsprüfung abgelegt“, erklärt Wiedmann. Neben der Zucht widmen sich die 100 Mitglieder im Oberstenfelder Boxer-Klub nämlich vor allem der Ausbildung und der sportlichen Betätigung von Hund und Herr. „Da geht es neben den normalen, wichtigen Verhaltensweisen beispielsweise darum, eine Fährte zu suchen.“ Und jetzt kommt Hartmut Wiedmann ins Schwärmen: „Boxer sind verträglich, lebendig, vielseitig und gelehrig. Und manchmal haben sie auch ihren eigenen Kopf, aber das macht sie nur noch interessanter.“