Eine stattliche Anzahl an Teilnehmerinnen ist beim Schnittkurs von den Ausbilderinnen des Fachwartvereins Ludwigsburg begrüßt worden. Auch vier mutige Männer waren mit dabei. Foto: Gemeinde Oberstenfeld

Beim „Schnittkurs von Frauen für Frauen“ haben 25 Teilnehmerinnen den korrekten Umgang mit Obstbäumen gelehrt bekommen.

Oberstenfeld - Oberstenfeld
„Schnittkurs von Frauen für Frauen“ war das Motto bei den Schnittübungen am 28. Januar am Heerweg in Oberstenfeld. Im Vergleich zum traditionellen Obstbaum-Schnittkurs sollten in diesem Jahr speziell Frauen angesprochen werden. Die Teilnehmerinnen wurden dazu in kleinere Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe wurde von ein bis zwei Ausbilderinnen des Fachwartvereins Ludwigsburg betreut. Auf diese Weise waren eine individuelle Schulung der Teilnehmerinnen und eine angeregte Diskussion möglich.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Silke Möhring vom NABU Oberstenfeld stellte die Vorsitzende des Fachwartvereins Ludwigsburg Jutta Ziegler sich und vier weitere Ausbilderinnen vor. Alle fünf sind ausgebildete Fachwartinnen für Obst und Garten, teilweise haben sie zusätzlich eine weiterführende Ausbildung zur Obstbaumpflegerin absolviert. Nach dem einführenden Teil ging es an die Bäume.

Bei den Hochstämmen zwischen Heerweg und Baugebiet Gehrn handelt es sich überwiegend um Bäume in der Ertragsphase, die zwischen 15 und 25 Jahre alt sind. Den teilnehmenden Frauen wurden daher vorrangig Kenntnisse zum Thema Erhaltungsschnitt vermittelt. Dabei standen der Erhalt von Stammverlängerungen und Leitästen sowie die Fruchtholzerneuerung im Vordergrund. Die Ausführungen erfolgten entsprechend der Vorkenntnisse in den Gruppen. Individuelle Fragen konnten von den Ausbilderinnen ausführlich beantwortet werden.

Die Erläuterung der Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Astscheren, Sägen und Teleskopsysteme gehörte ebenfalls zum Ausbildungsinhalt. So riet Jutta Ziegler den Neueinsteigern unter den Teilnehmerinnen zum Beispiel zur Anschaffung von Scheren mit dem Bypass-Prinzip. Diese verursachen, im Gegensatz zu den Amboss-Scheren, keine oder weniger Quetschungen an den verbleibenden Ästen.

Abschließend wurde den Teilnehmern der Schnitt von Altbäumen mit dem akkubetriebenen Hochentaster demonstriert. Die Zielsetzung lag auf dem Erhalt des Grundaufbaus und der Verbesserung der Baumstatik. Durch das Entfernen oder Einkürzen von Ästen wird die Belichtung in der Krone verbessert und der Bruch von Starkästen verhindert. Auf die Bewahrung von Totholz als Insektenhotel sollte geachtet werden, denn der Obstertrag hängt von der Bestäubung durch die Insektenwelt ab.

Veranstalter und Teilnehmerinnen waren sich einig, dass der Kurs ein voller Erfolg war. Insbesondere die individuelle Betreuung und die vom NABU bereitgestellten heißen Getränke trugen zur Vertiefung der Thematik und zum Wohlbefinden der Teilnehmerinnen bei.

Den Fachwartinnen des Fachwartvereins Ludwigsburg sei im Namen der Gemeinde herzlich für ihren Ausbildungseinsatz gedankt. Informationen über die Ausbildung zum Fachwart für Obst und Garten sind im Internet unter www.kogl-ludwigsburg.de zu finden.

Ebenso gilt der Dank den Mitgliedern der NABU-Ortsgruppe Oberstenfeld für die gemeinsame Organisation und Durchführung des Schnittkurses sowie für die Bereitstellung der heißen Getränke.