Das Licht zaubert für die Freizeitsportler die richtige Stimmung. Foto: Qingwei Chen

Das Mineralfreibad Oberes Bottwartal ist am Freitag bis Mitternacht geöffnet gewesen. Sehr zur Freude der Schwimmer, die sichtlich ihren Spaß hatten.

Oberstenfeld - Den Ausruf „Herrlich!“ konnten die Besucher des Mineralfreibads Oberes Bottwartal am Freitagabend des Öfteren hören. Das beliebte Freizeitareal nämlich stellte das gewohnte Schwimmbad-Feeling in attraktiver Weise auf den Kopf: Wo sonst Tageslicht und Sonne dominieren, gab es mit dem „Nachtschwimmen“ ein Angebot, das den Mond zum Partner machte. Der blickte mit rundem Gesicht zufrieden auf das muntere Geschehen und verschwand immer wieder mal hinter den Wolken.

Mitten hinein in die Saunatage, die als zusätzliches Verwöhnprogramm die Besucher während der Sommerferien anlocken sollen, hat das Mineralfreibad bereits zum dritten Mal die lebensfrohe Abendveranstaltung, die zum baldigen Ende der Saison hin stattfindet, platziert. „Es ist noch einmal ein Sommer-Highlight, das wir stets am letzten Freitag im August abhalten“, so Bademeister Johannes Guthardt, der sich über die zahlreichen Gäste freute, die das seltene Angebot begeistert nutzten. So auch eine Heilbronnerin, die mit ihrem Neoprenanzug gleich eine Dreiviertelstunde ins erfrischende Nass eintauchte. Die Triathlon-Sportlerin, die auch schon mal 90 Minuten am Stück schwimmt, schützt sich damit vor der Kälte, die der mageren Frau „rasch in die Knochen dringt“.

Wer spätestens bis um 23 Uhr durch den Eingangsbereich gegangen war, konnte sich bis Mitternacht dem kühlen Nass hingeben und die schwül-heißen Temperaturen des Tages vergessen machen. Mit Hilfe der großen Scheinwerfer wurde ein einzigartiges Farbenspiel innerhalb und außerhalb des Bassins erzeugt, das am Rand zudem von Feuerkörben umgeben war. Der stark kokelnde und brandige Geruch stellte – zumindest für empfindliche Schwimmer-Nasen – das einzige Störmoment der ansonsten wunderschön organisierten Veranstaltung dar. Im anmutigen Schattenspiel des gesamten Geländes, das von Kerzen und Fackelschein stimmungsvoll beleuchtet war, bewegten sich die Gäste beinahe gespensterhaft durch den Raum. Außerdem beleuchteten bunte Lichterketten die Umkleidekabinen und den Kiosk-Bereich. Wer sich direkt im rund 26 Grad warmen Wasser aufhielt, konnte sich einerseits geborgen fühlen durch die Unaufgeregtheit der sommerlichen Nacht, andererseits waren von dort aus auch die beschwingten Klänge von Sänger und Gitarrist Fredi zu hören. Der Alleinunterhalter sang sich mit einem Repertoire, das etwa von „Atemlos“ über den Stones-Songs „Under the Boardwalk“ bis hin zu Johnny Cashs „Ring of Fire“ reichte, quer durch die vergangenen Jahrzehnte.

Ich glaube, unseren Männern fehlt etwas Romantik“, beschwerte sich eine Schwimmerin, amüsiert durch den Umstand, dass kaum ein Vertreter des starken Geschlechts im Wasser zu finden war. In gemischter Form fanden sich die Vertreter beider Geschlechter aber vielfach auf der Terrasse vor dem Kiosk wieder, oder sie versammelten sich auf den Betonblöcken rund um das Schwimmbecken, wo rasch eine gedämpfte und friedvolle Party-Atmosphäre aufkam. Wieder aufwärmen konnten sich alle, die aus dem Wasser kamen oder zu frieren begannen, an einem großen Schwenkgrillaufsatz, der zur Riesen-Feuerschale umfunktioniert war.