Gruppen vor der Dorfkirche sorgen immer wieder für Gesprächsbedarf. Foto: Archiv (avanti)

Anwohner und Besucher des Gemeindehauses fühlen sich von Jugendlichen belästigt.

Im Gemeinderat kamen die mit dem Frühjahr wieder aufflammenden Probleme rund um die Dorfkirche zur Sprache. „Man traut sich kaum, alleine vom Gemeindehaus nach Hause zu laufen“, so Inge Zimmermann (FW), die von Gruppen von 20 bis 30 Jugendlichen, die ihre „Kampfhunde“ frei laufen lassen, und „jede Menge Unrat“ berichtete. Die Anwohner, die um Ruhe gebeten hatten und in Sorge um ihre Autos sind, wurden teilweise beschimpft und bespuckt, so Zimmermann.

Man sei sich der Problematik nach wie vor bewusst, versicherte Bürgermeister Markus Kleemann. Er habe selbst Gespräche mit den Anwohnern geführt und die Polizei um einen erhöhten Streifeneinsatz gebeten. „Auch unser Streetworker und der Vollzugsdienst sind regelmäßig vor Ort. Wir sind da aktiv.“ Es seien auch schon erste Platzverweise ausgesprochen worden.

Im Jahr 2013 hatte es Berichte über einen tätlichen Übergriff auf dem Platz zwischen Kirche und Rathaus gegeben. Werner Lämmle (SPD) bat daher darum, die jetzigen Ereignisse „nicht allzu hoch zu hängen. Die lassen mit sich reden.“ Er habe bei einer Führung eine etwas lautstarke Gruppe angesprochen. „Die haben dann tatsächlich aufgeräumt.“ Die Jugendlichen seien keine Jugendhausgäste, aber auch er habe festgestellt, dass verschiedene Gruppen da sind, teilweise frei laufende Hunde und es jede Menge Lärm gebe. Man dürfe aber nicht übers Ziel hinausschießen, hatte Lämmle Sorge, dass der Platz gleich wieder als sozialer Brennpunkt abgestempelt werde. „Das ist ja ein öffentlicher Raum, jetzt sogar noch mit kostenlosem WLAN.“ Die Jugendlichen, die sich an die Regeln halten, müsse man dort dulden.

Michael Peyerl geht als „mobiler Jugendarbeiter“ zu den Treffpunkten von Jugendlichen. „Ich bin dort nur Gast und stehe für Hilfe bereit, falls die Jugendlichen das wollen.“ Als „Nebeneffekt“ könne es beruhigen, wenn es mal zu laut oder zu wild wird. „Die Jugendlichen haben keine festen Plätze, daher rufen mich die Anwohner an, wenn irgendwo ein Treffpunkt ist.“ Er weise dabei durchaus auf die Regeln hin, nach dem Motto. „Wenn ihr hier bleiben wollt, müsst ihr euren Müll mitnehmen, niemand anpöbeln, dann setze ich mich auch für euch ein.“

Der Polizei ist die immer wieder kehrende Problematik ebenfalls bestens bekannt. „Unsere Beamten sind regelmäßig vor Ort“, betont Polizeisprecher Peter Widenhorn. Durch die Prüfung der Personalien könne man feststellen, dass sich eine bestimmte Gruppe regelmäßig dort aufhält, die sowohl aus Oberstenfeldern und Auswärtigen bestehe. „Es wurden aber keine Straftaten festgestellt“, so Widenhorn. Da man das Geschehen rund um die Kirchen im Blick behalten will, sei die Polizei über Hinweise dankbar. „Es wäre gut, wenn wir gleich und nicht erst am nächsten Tag davon erfahren“, stellt der Polizei-Sprecher fest, „und wenn es auch nicht immer nur anonyme Anrufer wären, sondern Zeugen, die sich mit ihrem Namen melden.“