BdS-Vorstand Mike Naegele mit Tochter Mia und einem der Gewinner, Peer (rechts), der Stempelkartenaktion des BdS sowie Volker Wissinger. Foto:  

Der Bund der Selbständigen (BdS) hat zum verkaufsoffenen Sonntag eingeladen.

Ein wirkliches Prachtwetter hatte sich pünktlich zu Beginn des verkaufsoffenen Sonntags in Oberstenfeld eingestellt. Entsprechend viele Bürger waren deshalb auf den Beinen und nutzten das Angebot, sich über dieses und jenes eingehend zu informieren.

„Eine Möglichkeit, wie sie aus Zeitmangel unter der Woche oft wegfällt“, wie eine Besucherin meinte, die sich an einem Probierstand über die Aroniabeere informierte. Tee, Saft, Fruchtaufstriche und Konfitüre der als Zellschutz ausgelobten dunklen Beere, standen für gesundheitsbewusste Verbraucher zur Verkostung bereit. Gleichgültig ob es Fragen zur Sicherheitstechnik gab, ob man sich über erneuerbare Energien schlau machte, Infos zum besseren Sehen brauchte oder ob der Erwerb eines Gebrauchtwagens ins Haus steht: das „Offene Oberstenfeld“ war ein pulsierender Magnet für die vielen Besucher und bot Antworten auf vielen Ebenen.

Vor dem System Com-Laden lockte dagegen die dort aufgebaute Piko-Modellbahn die Vorbeigehenden an. Das Glücksraddrehen bei der Kreissparkasse, das Freundschaftsbändchenbasteln oder auf einen Gewinn bei der Tombola der Raiffeisenbank zu hoffen, waren neben den Beratungsgesprächen die Attraktionen bei den Banken. Wer den Fußweg scheute, konnte sich kostenlos zum Freibadparkplatz oder in den Ortsteil Gronau „kutschieren“ lassen. Dort lag die künstlerische Oase.

Goldschmiedin Nicole Schwarm hatte ihr Anwesen in einen verlockenden Kunsthandwerkermarkt verwandelt, der Begehrlichkeiten weckte: ihr vielseitiges, edel schimmerndes Schmuckangebot, Schickes und Modisches aus Filz von Karin-Fischer-Nikoleizig oder etwa kunstvolle Kreaturen, geschaffen von Eva-Maria Fröhlich, ließen die Augen derer leuchten, die die Auslagen wohlwollend betrachteten. Fröhlich stellt hochwertige Marionetten mit wahren Charakterköpfen her. Ihr neuester Hit sind die niedlichen und gar nicht angsteinflößenden „Hausgoischder“. Der Verein Legae verkaufte dort nicht nur Waffeln, sondern hoffte mit einer Tombola Geld einzunehmen, um Kindern in Südafrika helfen zu können.

Ein Mercedes-Nostalgiebus schaukelte die Fahrgäste auf weichen, gut gefederten Sitzen, nicht nur an die ausgewiesenen Stationen zwischen dem „Flecka“ und Gronau, sondern mitunter sogar in den Schlaf. Auch der speziell eingesetzte Linienbus nahm zahllose Gäste auf, um sie von A nach B zu befördern. Besonders begehrt war das kleine „Bähnle“, geführt von Torsten Mereczynski, der von Beruf Busfahrer ist. Es verkehrte ausschließlich innerorts und war vor allem bei den Jüngsten und Älteren heiß begehrt. Lokführer Mereczynski hatte viel Freude an seiner „abwechslungsreichen Aufgabe, weil die Leute hier alle so fröhlich und begeistert von der kleinen Bahn sind.“

Verführerische Düfte von Bratwurst, Waffeln, Zwiebelkuchen, Rinderbraten oder Hot Dog zogen durch die sonnigen Straßen und luden überall ein, Platz zu nehmen. Aber auch für literarische Momente war am Sonntag bestens gesorgt: in die Bücherstube hatte Hanns-Otto Oechsle die Auswahl jener Lichtenbergschüler der Klassenstufe 4 eingeladen, die von ihren Klassenkameraden als beste Geschichtenschreiber gekürt worden waren.

Neun Schüler an der Zahl lasen ihre Gedanken vor Publikum vor. Auch bei der Lesung wurde die beste Geschichte ausgewählt. Ihr Gewinner war der neunjährige Deniz Tas. Inhaber Oechsle aber hatte jedem Kind, das vorgelesen hatte, ein kleines Autorenhonorar gezahlt.

Die Ortsbücherei hatte ihre ausgemusterte Leseware sowie zahlreiche gespendete Bücher zum Verkauf angeboten. Dieses Mal gab es die Lektüre meterweise. Ein halber Meter kostete rund zehn Euro.